Sebastian

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Wellington und so … Sturm, Erdbeben und Fiji

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Wir sind tatsächlich immer noch in Wellington und das wird wohl auch noch ein paar Tage so bleiben. Wir haben hier super nette neue Freunde (ebenfalls Backpacker / Work&Traveler) gefunden und es macht einfach viel mehr Spaß zusammen Dinge zu machen. Außerdem gibt es hier sehr schöne Libraries in Wellington, ein Dach über dem Kopf und Strom sind gute Vorraussetzungen an unserer App weiter zu arbeiten.

Das Wetter ist sehr wechselhaft. Die letzten Tage hatten wir Glück und so gab es seit etwa 4 Tagen keinen Regen mehr, das ist wohl ein neuer Rekord. Kühl ist es meist, daran haben wir uns aber schon gewöhnt. 7 bis 11 Grad haben wir hier etwa im Schnitt. Was es hier wirklich IMMER und im Überfluss gibt, ist Wind. Es windet überall und einfach ständig. Momentan weht es mir durchgehend das Display meines Notebooks zu, während ich hier Tippe, da der Wind so stark ist.

Für heute ist auch eine Sturmwarnung oder so etwas in die Richtung für Wellington und Umgebung rausgegeben. Ab mittags soll es wohl noch viel mehr winden und anfangen sehr viel zu regnen für die nächsten 12 Stunden. Danach wird es wohl (hoffentlich) wieder besser. Es soll wohl so stark sein, dass Dächer abgedeckt werden können und Seen und Flüsse im Pegel stark ansteigen, so zumindest die Warnung. Mal sehen …

Vorgestern waren wir kurz in einer Library und durften dort unser erstes kleines Erdbeben miterleben. Ich dachte erst, jemand wackelt an meinem Stuhl, da war allerdings niemand 😐

Ist schon unheimlich, wenn alles plötzlich anfängt leicht zu wanken und man nichts machen kann. Es war aber nur ein kleines Beben und nach wenigen Sekunden wieder vorbei.

Eine weitere Neuigkeit, die euch vielleicht interessieren könnte: WIR FLIEGEN NACH FIJI!!! Juhuuuu

Aber mal ganz von vorne … ich hatte von Anfang an den Plan auf die Fijis zu gehen, während wir in Neuseeland sind. Bisher waren wir das aber noch nicht so richtig angegangen. Letzte Woche hatten wir dann mit zwei anderen (ebenfalls deutschen) Backpackern die Idee, ganz spontan, diese Woche auf die Fijis zu fliegen. Also haben wir uns in ein Cafe gesetzt und nach Flügen recherchiert. Das günstigste lag bei rund 1.200$ für Hin- und Rückflug. Zu Teuer. Fiji gestrichen!

Mich hat das Ganze aber nicht losgelassen und ich habe gestern und vorgestern noch recherchiert und habe Hin- und Rückflüge für 650$ pro Person bekommen und gestern gebucht.

Weitere Infos folgen bald, hier zieht jetzt langsam der Sturm auf …

Viele Grüße
Sebastian

Unser treuer Van

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Gerade am Anfang der Reise waren wir am Verzweifeln, was wir doch für einen Fehlkauf getätigt hatten. Völlig überteuert, schrottige Innenausrüstung, hoher Spritverbrauch und gleich ein paar Reparaturen. Immer wieder startet der Motor nicht und mit über 330.000 Kilometern auf dem Tacho kann kann die Gurke eigentlich gleich auf den Schrott fahren.

Glücklicherweise stellten sich diese, wohl voreiligen Einschätzungen in den meisten Fällen als unwahr heraus!

Aber fangen wir mal ganz von vorne an:

Wir haben den Van am Anfang unserer Reisen in Auckland beim Backpackers Carmarket gekauft. Dort sollte man KEIN Auto kaufen geschweige denn verkaufen. Bemüht man die Googlesuche findet man hunderte Backpacker, die beim Kauf und Verkauf aufs übelste übers Ohr gehauen wurden. Also lasst lieber die Finger von den Herrschaften. Wie es scheint sind wir mit einem etwas überteuerten aber im Nachhinein doch absolut zuverlässigen und nun guten Van davon gekommen. Leider hatten wir wie viele Backpacker keine Ahnung was für ein Auto wohl gut ist, wie sollte man auch. So was kann man im Grunde nur wissen, wenn man bereits einen Van hatte, in dem man mehrere Wochen gelebt hat, oder wenn man Informationsquellen (wie hoffentlich unseren Blog 😉 ) gelesen hat.

Wir hatten das Auto auf frühere Unfälle überprüft, indem wir uns die Spaltmaße angesehen haben. Spaßmaße, sind die Maße der Spalte zwischen Tür und Rahmen, Motorhaube und Seitenschwellern etc. wenn es einen Unfall gegeben hat, sind diese nicht mehr gleichmäßig. Auch der Abstand der Reifen in den Radkästen kann man zwischen rechts und links vergleichen und so evtl. eine verzogene Achse bzw. Karosserie feststellen. Auch das war bei dem Van nicht der Fall.

Die Innenausrüstung sah einigermaßen gut aus. Ein ausziehbares Bett, ein Gaskocher mit 2 Kochstellen, ein eingebautes Regal mit Klapptisch und eine Schaumstoffmatratze. Alles total versifft, aber naja.

Wie sich in den nächsten zwei Tagen rausstellte, war der Kocher unbenutzbar und defekt, die Gasflasche war leer und mit allem inkompatibel, das Bett war komplett schrott und so tief, dass man nichts darunter schieben konnte und allgemein, war die Bettkonstruktion mit dem nutzlosen Regal zu schmal zum schlafen und hat viel Platz unnötig verschenkt. Wir waren wirklich frustriert. So ein teures Auto gekauft und jetzt diese Erkenntnisse.

Nach etwas mentaler Unterstützung von zu Hause haben wir uns aufgerafft und die gesamte Inneneinrichtung rausgerissen, entsorgt und komplett neu konzeptioniert und mit ordentlichen Werkmitteln eingebaut.

Von da an wurde es immer besser. Man braucht einfach einige Wochen bis Monate, bis man weiß was noch fehlt, das dann kauft usw. … Mittlerweile haben wir so ziemlich alles und der Van läuft einfach nur super!

Anfangs hat er bei Geschwindigkeiten von um die 100Km/h stark vibriert. Dies lag aber an verstellter Spur und Sturz. Nach eine „wheel allignment“ und neuen Hinterreifen gehörte das auch der Vergangenheit an, außerdem ging der Spritverbrauch auch runter 🙂

Der Motor startete Anfangs sehr schlecht, da waren wir aber selber Schuld. Wir nutzen die Autobatterie viel um Handys, Notebook etc. zu laden und wenn die Autobatterie leer ist, startet es sich nunmal sehr schlecht. Wir haben auch ziemlich am Anfang eine neue Batterie gekauft als Ersatz. Diese werden wir in den nächsten Tagen fest ins Auto einbauen, dann sollte auch das Handy-Laden der Batterie nicht mehr viel anhaben können.

Wir sind vor etwa einer Woche von der Südinsel zurückgekehrt und haben dort in rund 6 Wochen 7.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei sind wir zum Teil auch 700 Kilometer an einem Tag, also im Grunde am Stück gefahren. Während andere Autos da vielleicht überhitzen oder versagen würden, hat unser Van traumhaft durchgehalten und er fährt einfach nur super gut! So alt ist er auch noch gar nicht, Baujahr 1995 ist eigentlich noch gut im Rahmen.

Ebenfalls sehr positiv ist, dass wir kaum Öl nachschütten brauchen. Wir haben anfangs einen Liter gekauft, der ist mittlerweile fast aufgebraucht, aber der Ölstand ist auch komplett voll (so voll er sein darf). Viele ältere Vans brauchen pro Tank einen halben Liter Öl, dann geht das natürlich extrem ins Geld. Auch hier sind wir verschont geblieben.

Der Fehlkauf stellt sich also, nach unseren unzähligen Käufen und Umbauten, als doch kein Fehlkauf heraus. Wir hätten ihn preislich zwar günstiger bekommen können / müssen, aber das ist nunmal das Lehrgeld.

Wir haben bedauerlicherweise auch von Backpacker gehört, die wir getroffen haben, dass deren Van sich zu dem Zeitpunkt aufgelöst hat. Sie hatten ebenfalls den Fehler gemacht den Van beim Backpackers Carmarket in Auckland zu kaufen und haben sogar noch mehr bezahlt als wir. Auf jeden Fall kamen wohl die übelsten Benzingase beim Fahren in den Innenraum, der Ölverbrauch war immens hoch und die vorhergesagte Restlebensdauer für das Auto lag laut einer Werkstatt bei ein paar Hundert bis sehr wenige tausend Kilometer. Das wäre natürlich der Albtraum wenn wir so ein Auto erwischt hätten.

Abschließend lässt sich also sagen, Glück im Unglück. Und wir haben das Beste bzw. den besten (Van) daraus gemacht 8-).

Viele Grüße
Sebastian

 

Benzinpreise in Neuseeland

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Die aktuellen Benzinpreise liegen sind wie auch in Deutschland von Tankstelle zu Tankstelle etwas unterschiedlich.

Die AKTUELLEN Preise sind wie folgt:

Standard (Benzin 91 Oktan):

2,05 bis 2,12 NZ$ pro Liter

Diesel:

Etwa 1,50 NZ$ pro Liter

Diesel ist zwar billiger, man muss jedoch alle 5000 km (bin mir nicht ganz sicher ob es 5000 km sind) eine Karte kaufen, die quasi der Dieselsteuer entspricht. Letztendlich geben sich so Diesel und Benzin nicht wirklich was im Literpreis.

Wir haben einen Benziner, deshalb kenne wir uns da etwas besser aus. Die Benzinpreise lagen am Anfang unserer Reise etwa auf dem aktuellen Niveau. Also um die 2NZ$ pro Liter. Zwischendurch gingen die Preise dann immer weiter hoch und lagen eine Zeit lang bei etwa 2,40 pro Liter. Sehr seltsam?

Mittlerweile, etwa seit einem Monate, sind die Preise wieder gefallen. Erst lagen sie bei etwa 2,18 pro Liter und jetzt sind sie wieder an den meisten Tankstellen (hier in Wellington) bei 2,05NZ$ pro Liter. Die Preise sind normal ziemlich einheitlich für ganz Neuseeland. Ausnahme sind abgelegene Tankstellen, die z.B. beim Cape Reinga ihre Lage ausnutzen können, da es sonst einfach keine andere Tankmöglichkeit gibt, da zahlt man dann auch bis gut 3$ pro Liter. Ein kleiner Ersatzkanister lohnt sich also immer …

Unser Van verbraucht je nach Fahrweise etwa 9 bis 12 Liter auf 100 Kilometer. Wenn man es ruhig angehen lässt, sind 9 Liter auf 100 Kilometer aber keine große Schwierigkeit.

Soviel mal zu diesem Thema.

Viele Grüße
Sebastian

Internet und Netzabdeckung in Neuseeland

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Bevor für uns die Reise nach Neuseeland los ging, war eine der vielen offenen Fragen: „Wie sollen wir bloß ohne Internetanbindung überleben können?“.

Da wir es ohne Internet wohl nicht überlebt hätten und ihr sonst auch nicht so regelmäßig von uns hören würdet, haben wir uns schon vorher ein paar Gedanken dazu gemacht.

Anfangen möchte ich mit der Netzabdeckung in Neuseeland, also wo hat man Handyempfang und damit auch Internetempfang.
Während man es in Deutschland doch ziemlich gewöhnt ist überall mindestens zwei oder drei Striche an der Empfangsanzeige seines Handys zu sehen, so ist das in Neuseeland etwas anders. Generell ist es so: Hat man Empfang ist er unglaublich gut. Hat man keinen, hat man eben KEINEN.

Ländliche Gebiete haben keinen Empfang. Die Sendemasten stehen immer in den Städten oder größten Dörfern. Wo Menschen leben, hat man also eigentlich immer Empfang.

Wie schon gesagt, wenn man dann Empfang hat, ist dieser super. Wir konnten Internetgeschwindigkeiten von bis zu 400 KB/sek Up UND Dowm erreichen, das sucht man in Deutschland in der Regel vergebens. Das ist also sehr erfreulich! Meist übernachtet man auch in der Nähe von Städten, Städttchen oder Dörfern und kann dann abends in der Regel ins Internet.

Soviel zur Netzabdeckung dem dem mobilen Internet. Nun zum allgemeinen Internet. Neuseeland ist eine Insel und wie es scheint gibt es nur ein „kleines“ Unterseekabel raus in die Welt. In Neuseeland gibt es, so wie wir es bisher erfahren konnten, keine Flatrates. Mit einem Festnetzanschluss bekommt man 30 Gb/Monat und dann wird die Geschwindgikeit auf Modemverhältnisse gedrosselt. Gegen einen kleinen Obolus lässt sich das Monatsvolumen verdoppeln. Nach den 60 Gb ist dann aber wirklich Schluss und man muss sich langsam fortbewegen.

Im Grunde ist das für Reisende weniger wichtig, ist man sich aber dieser Tatsache bewusst, so wird schnell klar, wieso es eigentlich keine freien WiFis gibt. Die Ausnahme macht hier Mc Donalds. In fast allen Filialen bekommt man kostenloses WiFi, also kabelloses Internet. Beschränkt ist man auf 50MB/Tag. Für die E-Mails etc. reicht das also schon einmal. Das Netz ist meist aber sehr langsam. Andere freie WiFis findet man in einigen der Public Libraries also der öffentlichen Bibliotheken. Dort kann man auch problemlos sein Notebook zum Laden einstecken.

Unsere Internetlösung:
Da wir nicht nur über die vereinzelten freien WiFis ins Netz kommen möchten, sondern lieber etwas unabhängiger sind, haben wir uns gleich am Anfang unserer Neuseelandtour einen Vertrag bei Vodafone NZ (beste Netzabdeckung in NZ) geholt. Es handelt sich dabei um den größten Datenvertrag. Für monatlich etwa 70$ bekommen wir so 4GB Daten. Wenn wir diese überschreiten, kostet es 30$ und wir haben noch einmal 4GB an Daten für den Monat zur Verfügung. Wenn wir diese 8GB dann überschreiten, wird’s teuer …
Als wir den Vertrag abgeschlossen haben, lief eine Aktion, so mussten wir die ersten sechs Monate nur die Hälfte zahlen.
Man kann mobiles Internet bei Vodafone auch ohne Vertragsbindung haben. Dann sind die monatlichen kosten (wenn man das Internet nutzt) allerdings etwas höher. Wir haben uns ausgerechnet, dass es für uns durch die Aktion billiger kommt, wenn wir den Vertrag über 12 Monate abschließen, auch wenn wir nur 9 davon nutzen.

Wir nutzen jeden Monat die 8 GB komplett aus. Weniger „nerdige“ Leute kommen sicher auch gut mit 4GB im Monat aus ;).

Zu dem Vertrag gab es einen Surfstick dazu. Wir nutzen allerdings einen Huawei 5100. Das ist ein mobiles WiFi also ein MiFi, das über eine SIM ins Internet geht und dann für bis zu fünf Gerätenein WLAN aufspannt. Absolut genial. So kann man auch mit seinem iPhone ins Internet ohne, dass das Notebook mit Surfstick laufen muss.

Soviel mal zum Thema Internet in Neuseeland. Noch offene fragen beantworten wir natürlich gerne in den Kommentaren.

Viele Grüße
Sebastian

Backpacker-Paradies war einmal?

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Nach unserem kleinen Zwischenfall gestern Abend, bei dem wir mehr oder weniger gewaltsam von einem Carpark vertrieben wurden, auf welchem wir die Nacht verbringen wollten, dachte ich mir, dass ich mal etwas über das ganze schreibe.

Neuseeland gilt bei vielen als DAS Ziel für Backpacker als aller Welt. Campervan kaufen – die Gegen erkunden – campen – und weiterfahren. So sollte es zumindest sein und so war es sicher einmal.

Vor 20 bis 30 Jahren hat das ganze wohl angefangen und es kamen auf diese Weise immer mehr Camper nach Neuseeland, die natürlich auch viel Geld hier ließen. Die Kiwis freuten sich über die Touristen und natürlich über die Einnahmen durch die Touristen. Eine besonders große Wirtschaft hat Neuseeland nicht, viele Leute ziehen nach Australien um dort zu arbeiten und so sollte man eigentlich meinen, sind die Neuseeland auf den Tourismus angewiesen.

Backpacker haben meist nicht viel Geld, wollen aber trotzdem eine relativ lange Zeit hier verbringen. Deshalb ist „Freedom Camping“ sehr beliebt, also das Campen in der Wildnis oder am Straßenrand. So gehen die Campingplätzen natürlich Einnahmen „verloren“ und viele Neuseeländer sehen es deshalb nicht gern, wenn Backpacker-Vans am Straßenrand stehen. Wir haben es schon zwei mal erlebt, dass Leute mit gedrückter Hupe mitten in der Nacht vorbeifahren, um die Schlafenden zu wecken. Einfach toll.

Ein bekannter Fernsehmensch (ich denke so etwas wie Harald Schmidt) in Deutschland ist Backpackern wohl extrem abgeneigt und zeigt das auch in seiner Sendung. Wie wir von einer Kiwi erfahren haben, gibt es Leuten den Tipp, bei Backpacker-Vans Brotscheiben rings ums Dach an der Dachrinne (über den Fenstern) zu verteilen um Ziegen und andere Tiere anzulocken, die die Schlafenden dann wiederum erschrecken und aufwecken sollen. Geht’s noch?

Wie wir außerdem von Einheimischen erfahren haben, spinnt die Regierung total, weil dieses Jahr die Rugby Weltmeisterschaft nach Neuseeland kommt. Wenn wir im Herbst abreisen, reisen dazu zig tausend Menschen an um hier die Spiele zu erleben. Für uns ist das wunderbar, da wir so den Van leichter verkauft bekommen.

Während dieser Zeit sind wohl Hotels und Campervans preislicht beim Doppelten bis Dreifachen des Normalpreises angesiedelt. Es werden extra für die ganzen ausländischen Fans, Straßenregeln geändert, damit sich dieses leichter in Neuseeland zurecht finden. Der Linksverkehr wird nicht abgeschafft, keine Sorge, aber eine Urtypische Regel, welche besagt, dass wenn zwei sich entgegenkommende Autos in die gleiche Straße einbiegen wollen, der Rechtsabbieger Vorfahrt hat. Es hat also der Vorfahrt, der auf der anderen Straßenseite steht. Die Regel ist total bescheuert, da der Linksabbieger seine Spur blockiert und ihn wiederum die Geradeausfahrenden überholen, sodass der Rechtsabbieger trotz der Tatsache, dass der Linksabbieger wartet, nicht abbiegen kann. Zumal der Linksabbieger (wie in Deutschland Rechtsabbieger, sprich ohne die Gegenfahrbahn zu queren) ganz einfach abbiegen könnte. Soviel mal zu dieser Regel. Auf jeden Fall wird sie abgeschafft, um Neuseeland den Touris anzupassen. Die Einheimischen finden das wohl doch etwas lächerlich.

Ebenfalls zur Rugby WM, wird durchgesetzt, dass „Freedom Camping“ in ganz Neuseeland verboten ist. Das wird als Gesetz eingeführt und auch nach der WM nicht rückgängig gemacht. Es bleibt also nur noch einer der teuren Campingplätze. 18 Dollar pro Person und Nacht ist wirklich viel, wenn man 100 bis 200 Nächte in Neuseeland bleiben möchte. Im Grunde wird das dadurch unmöglich!

Wie es scheint hätte Neuseeland zwar gerne noch Touristen, aber nur die, die auch ordentlich Geld lassen. Was dabei wohl übersehen wird, Urlauber bleiben zwei Wochen und geben in der Zeit zwar ordentlich Geld aus. Backpacker, die sechs oder mehr Monate bleiben, geben jedoch noch deutlich mehr Geld aus.

Ich denke, dass Neuseeland es sich durch dieses neue Gesetz (aktuell gilt es noch nicht) ziemlich mit den Backpackern verscherzen wird. Wir könnten und wollten und es sicher nicht leisten jeden Tag 36 Dollar für ein Stück Wiese zu bezahlen, wo man die Van parken kann, in welchem man dann wiederum schläft.

Alles in Allem geht es hier wohl mit den Backpackern eher Berg ab. Es wird sicher noch einige geben, die einfach nur auf Campingplätze fahren werden, die meisten können sich das aber sicher nicht leisten.

Eine weitere sehr seltsame Tatsache ist, dass man uns immer gesagt hat, man würde auf der Südinsel kinderleicht Plätze für die Nacht finden. Dem ist ganz sicher nicht so. Ganz im Gegenteil. Während es auf der Nordinsel die ganze Küste entlang Strände mit Parkplätzen, Toiletten und zum Teil sogar Duschen gibt, findet man auf der Südinsel meist nur „No Camping“, „No Caravans“, „No Fires“ und „Dogs on leash“ bzw. „No dogs“ Schilder.

Oft wird als Grund für „No camping“ angegeben, dass die Backpacker so viel Müll hinterlassen würden und da die Kiwis ja so auf ihr Land und den Umweltschutz achten, das einfach nicht geht.
Wir lassen sicher keinen Müll liegen und absolut alle die wir bisher getroffen haben, waren der gleichen Meinung und haben das auch so praktiziert. Kann mir auch nicht vorstellen, das wirklich viele Backpacker tatsächlich ihren Müll liegen lassen.
Ganz im Gegenteil dazu liegen wirklich viele Bierdosen auf den Straßen rum, leere Bierkarton und Mc Donalds Tüten. Und das in der absoluten NICHT-Backpacker-Saison. Seltsam!

Wir konnten in einer Stadt auch unseren Augen nicht glauben, als wirklich mitten in der Stadt, ein Pickup in eine Straße einbog, kurz stehen blieb, die Beifahrertür aufging, ein jüngerer Typ (Kiwi) den Kopf herausstreckte, sich kurz umsah, seine Mc Donalds Tüte einfach auf den Boden warf und die Tür wieder zuschlug. Der Pickup fuhr dann mit quietschenden Reifen davon. Geht’s noch?

Der Umweltschutz ist den Kiwis ja wohl sehr wichtig. Deshalb steht auch auf jeden Plastiktüte, dass man sie ja nicht wegschmeißen sondern entsorgen soll. Nur doof, dass man bei jedem Einkauf fünf bis 30 solcher Tüten bekommt. Top Umweltschutz.
Mülltrennung gibt es natürlich nicht wirklich auch Flaschen- oder Dosenpfand sucht man vergebens.

Sehr beliebt sind dagegen Autos mit 500 PS. Diese sind von diversen japanischen Herstellern hier wohl auch unglaublich billig zu bekommen. Allgemein stehen die Neuseeländer total auf asiatische Autos.
Auf absolut jeder etwas längeren oder etwas abgelegeneren Straße finden sich schwarze Striche über beide Fahrbahnen, die von durchdrehenden Reifen kommen. Auch das scheint hier sehr beliebt zu sein. Endlich mal die Reifen runter fahren und dabei über die gesamte Straßenbreite schlingern. Super cool!

Ich denke Neuseeland ist noch ein echt junges Land und die Menschen hier haben noch nicht so wirklich verstanden was sie gerne hätten und wie sie alles gerne hätten. Dadurch sind gewissen Dinge wohl etwas seltsam, bzw. amüsant.

Neuseeland ist ein mega cooles Land, die Landschaften sind super genial und die meisten Leute auch unglaublich nett. Dieser Blogeintrag fasst nur mal ein paar Dinge zusammen, die mir so aufgefallen sind, während unserer bisherigen Reise.

Wir stehen gerade in Riverton auf einer Wiese, wo ausdrücklich erlaubt ist zu campen. 🙂

Sebastian

Whakatane – East Cape – Gisborne – Napier – Palmerston North – Tag 96-98: Dieses sch… Wetter

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So viele Orte hatten wir wohl noch nie in einem Titel. An so viele Orten sind wir bisher auch noch nie in so kurzer Zeit vorbei gekommen.

Das Wetter ist hier seit einigen Tagen wirklich bescheiden, Regen den ganzen Tag.

Auf der Suche nach einem Platz für die Nacht sind wir am Sonntag auf einen Camping Platz in Whakatane. Die Betreiber-Leute waren alles recht unfreundlich, deshalb entschieden wir uns auch prompt am nächsten Tag wieder zu gehen. Abgesehen von den Betreibern, trafen wir allerdings ein paar sehr nette Paare im Alter von etwa 40. Sie luden uns auf ein paar Drinks zu sich unter den Baldachin zwischen ihren Campervans ein. Der Abend war recht nett und so hatten wir zumindest für kurze Zeit das schlechte, nervende Wetter vergessen können. Außerdem hatten wir Strom und konnten unsere Autobatterien und die Laptops etc. laden. Sehr praktisch.

Zum Vergrößern klicken

Eine weitere nette Sache an dem Camping Platz war eine Art riesiges aufgeblasenes Kissen. Etwa 10 Meter lang und rund 4 Meter breit, handelt es sich dabei um eine Plane die von unten mit Luft befüllt ist. So entsteht ein riesen Sprungkissen. Nachdem wir auf der Farm schon Salti geübt hatten, war das die pertfekte Gelegenheit um unsere Technik darin etwas zu verbessern. Nach ein paar eher misslungenen Drehungen, klappte das schon sehr gut. In einem Video hatte ich gesehen wie man in der Theorie einen Backflip, sprich einen Rückwärtssalto macht. Nachdem ich mir etwas Mut gefasst hatte gab ich mir einen Ruck und versuchte es. Ich war doch sehr erstaunt, als ich nach einer optimalen Drehung wieder PERFEKT und gerade auf beiden Beinen gelandet bin. Leon konnte ebenfalls kaum fassen. Generell sind Backflips deutlich leichter als Frontflips wie sich herrausstelte, da man bei Backflips, im Gegensatz zu Frontflips die Landung sieht.

Damit genug zu den Saltos … am nächsten Morgen haben wir uns wieder auf den Weg gemacht und wollten zum East Cape, dem östlichsten Punkt Neuseelands. Bei dem nach wie vor bescheidenen Wetter sind wir einige Stunden zum East Cape gefahren. Die Landschaft dort ist sehr schön und es gibt einige nette Buchten und Strände, zumindest sind sie das wohl bei besserem Wetter.

Am East Cape angekommen, hatte es netterweise etwas nachgelassen zu regnen und es nieselte nur noch. Viel zu sehen gibt es dort im Grunde nicht bis auf einen Leuchtturm, der etwa 150m über dem Meeresniveau liegt. Etwa 700 Stufen später standen wir erschöpft neben dem Leuchtturm und machten ein paar Fotos. Die Aussicht war nicht überragend aber akzeptabel.

Erneut 700 Stufen später waren wir wieder am Van und es war bereits 16 Uhr nachmittags. Wir überlegten uns kurz ob wie die Nacht am East Cape verbringen sollten, da es aber rein garnichts dort gab und auch kein Vodafone Netz, entschlossen wir uns einfach weiter zu fahren. Das nächste Ziel hieß Gisborne. Nach einigen Stunden und gut 200km erreichten wir Gisborne und stärkten uns erstmal in einem Burger King. Von dort aus hielten wir auch einen kurzen Schwatz mit zuHause über Facetime. 🙂

Es war etwa halb neun und wir hatten eigentlich keine große Lust uns einen Platz für die Nacht zu suchen, zumal die Wettervorhersage für die nächsten Tage puren Regen versprach. Warten würden wir also sowieso nicht, um uns dann bei besserem Wetter dies und das in der Umgebung anzusehen. Also weiter. Nächstes Ziel Napier. Etwa 250km entfernt lag Napier und das Navi meinte etwas von 3 Stunden. Da die Straßen aber nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind und unser Van auch eher eine Gurke als ein Sportwagen ist, kann man ruhig noch einmal 50% addieren. Nach etwa 2 Stunden waren wir müde und hatten auch keine große Lust noch weiter zu fahren. Wir hielten in einem Ort. Den Namen weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass er aus zwei Wörtern bestand. Das erste war „Te“. Das zweite begann mit „A“ und beinhaltete noch zwei weitere „A“s. Wer weiß welcher Ort das ist bekommt einen Punkt 😀

Im Regen räumten wir noch schnell unsere Sachen von den Luftmatratzen auf die Vordersitze und bezogen die Schlafsäcke. Immerhin war es in den letzten Nächsten nicht mehr sonderlich kalt gewesen …

Am morgen wurden wir von monotonem Regengeprassel auf das Dach des Vans geweckt. Ja, es hatte die gesamte Nach geregnet und es sah auch nicht so aus als würde es dieses Jahr noch einmal aufhören. Wir versuchten also unseren Kram von den Vordersitzen wieder auf die Mattratzen zu bekommen ohne raus in den Regen zu müssen. Das klappte auch ganz gut. Einziges Problem war das Surfbrett, welches natürlich die Nacht über draus gewesen war und komplett nass war. Ich breitet eine Plane über unseren Sache aus und packte das Surfbrett oben drauf. Rein in den Van. Los ging es. Eine sehr positive Seite unseres Vans ist die Heizung. Diese ist zum einen super schnell warm und vermag es wirklich eine Art Sauna aus dem Van zu machen. Auf diese Weise konnten wir das Surfbrett dann innerhalb recht kurzer Zeit trocknen …

Unser neues Ziel war Napier, welches wir am Vorabend nicht mehr erreicht hatten. Von zu Hause aus erreichten uns eMails die meinten wir sollten erstmal auf die Südinsel, dort sei das Wetter wesentlich besser. Dies wollten wir auch tun und machten in Napier lediglich einen Essen- und Tanken-Stop. Weiter ging es nach Palmerston North.

Entfernte Verwandte von Flo wohnen dort wohl. Wer genau es ist weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber ich weiß, dass sie sehr nett sind. In Napier hatte Leon versucht die Bekannten in Palmerston North zu erreichen, es war allerdings niemand ans Telefon gegangen und so waren wir erstmal weiter gefahren. Als wir dann in Parmerston North angekommen waren, haben wir erstmal das örtliche iSite besucht. Bei den iSite stellen bekommt man immer ganz brauchbare Brochüren und Karten der Region wo man dann ganz gut Plätze für die Nacht ausmachen kann.

Von der iSite Stelle hatte Leon erneut versucht die Bekannten zu erreichen, diesmal mit Erfolg. Sie hatten uns auch gleich zu sich eingeladen. Das Navi führte uns zu einem Haus … eine ältere Frau lebt dort mit ihrer Mutter. Beide sind super nett und wir bekamen erstmal einen heißen Tee. Genau das Richtige bei diesem Wetter. Wir unterhielten uns etwas über unseren Neuseelandtrip und bekamen sogar noch ein Abendessen. Traumhaft !

Jetzt sitzen wir mit unseren Notebooks im Wohnzimmer, können hier sogar das Internet nutzen und dürfen diese Nacht sogar im Gästezimmer schlafen. Wahnsinn !

Was wir morgen machen, wissen wir wie immer noch nicht. Das sehen wir dann 🙂 Vielleicht wird das Wetter ja etwas besser. Hoffen kann man ja mal hoho …

Ich hoffe es war nicht so schlimm diesen Artikel zu lesen. Ständige Tempuswechsel tz tz tz … nicht die feine Art, aber besser als ein Artikel der erst in zwei Wochen kommt hoffe ich mal ;).

Lieben Grüße an alle …
Sebastian

ps: Genießt euer gutes Wetter ! 🙁

Translation Plugin – For Juliet and Louise all the other guys ;)

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For all non-german people I just added a translation plugin. Now it is possible to automatically translate all our posts with only one click.

The plugin uses Google Translate … sometimes the translation is not really what we wrote, but I think to get the main point of the posts it is enough and better than before 😉

Enjoy …

Noch mal auf Deutsch:
Ein Übersetzungsplugin hat den Weg ins Blog gefunden, über den Link „Übersetzung“ kann man sich die Artikel jetzt automatisch übersetzen lassen. So können auch Leute die wir hier kennen gelernt haben unser Blog verfolgen, wenn sie möchten. Die Übersetzung ist automatisch, beinhaltet also hier und da ein paar Fehlerchen … trotzdem besser als ohne denke ich 🙂

Sebastian

Lake Taupo, Tag 80: Adrenalin satt

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Es ist kalt in unserem Van und die Sonne noch nicht stark genug um die leichte, partielle Wolkendecke zu durchdringen. In dieser Nacht hatte es laut Wetter App -0° Celsius. Dafür, dass unsere Schlafsäcke für -5° ausgelegt sind und die Extremtemperaturen sogar deutlich darunter liegen, haben wir die Kälte doch deutlich zu Spüren bekommen.
Etwas durchgefroren stehe ich um kurz nach 7 auf, während Leon noch etwas in seinem Schlafsack verharrt.
Ich warte auf die Sonne und koche erst einmal etwas Wasser in unserem wunderbaren Weber Grill für einen warmen Tee – das Beste bei einer solchen Kälte.

Heute erwartet uns so einiges ! Am Vortag hatten wir uns entschieden das sogenannte 4-Play zu buchen. Dabei handelt es sich um eine Art Paket, bestehend aus vier Attraktionen rund um Taupo. Dazu gehören: Bungeespringen, Jetboot fahren, Helikopter fliegen und Fallschirmspringen. An Adrenalin sollte es uns am heutigen Tag also wohl nicht fehlen.

Es ist so kalt, dass sogar der See dampft

Wir können uns beide auch nicht wirklich vorstellen wie es wohl sein wird, wenn man beim Bungee auf der Plattform steht und man in die Tiefe springen soll. Oder welche Gedanken man hat, wenn man aus 12.000 Fuß, etwa 4.000 Meter, aus einem Flugzeug springt. Na wir werden es schon früh genug erfahren.

Nach unserem Tee checken wir in der mittlerweile aufgegangen Sonne noch unsere Mails. Etwas Zeit bleibt noch bis wir uns um 9 Uhr bei „Experience Taupo“ einfinden müssen. Von dort aus werden wir dann zur ersten Station unseres Tagesprogramms abgeholt.

Zum vergrößern klicken ...

Wie sich sicher einige noch erinnern, habe ich am Anfang an einer App gearbeitet, diese hatte ich bei Apple eingereicht und es sollte langsam Zeit werden, dass diese für den AppStore zugelassen wird. Ich rufe also noch kurz die Apple Seite auf um den Status zu prüfen und was sehe ich ? ABGELEHNT
Ich krame also in Windeseile mein MacBook raus, korrigiere die Beanstandung und lade die App erneut zu Apple hoch. Gerade noch rechtzeitig geschafft. Jetzt müssen wir uns beeilen um es bis 9 Uhr zum etwa 300m entfernten „Taupo Experience Center“ zu schaffen.

Leon hat seinen Fotorucksack dabei, schließlich wollen wir die Momente dieses aufregenden Tages auch festhalten. Neben der Nikon haben wir auch die beiden Action Kameras dabei, optimal zum Fallschirm- und Bungeespringen.

Um Punkt 9 Uhr erreichen wir unser Ziel. Kein Bus oder Van zu sehen, der uns abholen soll. Wir gehen also in das Informationsgebäude und geben der Dame unsere Buchungsunterlagen. Sie gibt jedem von uns ein Schlüsselband mit einem Klarsichtumschlag und einem USB Stick. Der USB Stick beinhaltet werbe Fotos und Clips und ist dazu da, dass wir Fotos von unseren Attraktionen direkt auf den Stick gesichert bekommen. Die junge Dame meint wir könnten den Werbekram einfach runterlöschen und den Stick dann weiterverwenden. Außerdem sollte unser „Abholservice“ in wenigen Minuten eintreffen. Das fängt ja wunderbar an.

Wie sich schnell rausstellt, war „wenige Minuten“ leicht untertrieben und so warten wir rund 30 Minuten. Stören tut uns das nicht, wir haben schließlich Zeit 🙂
Später stellt sich heraus, dass die Fahrerin, die uns abholen sollte neu ist und sich erst verfahren hatte.

Mit leichter Verspätung kommen wir dann bei der ersten Attraktion an: Bungee.

Etwa 5 Minuten außerhalb von Taupo ist an einem Flusszulauf ein Plattform die etwa 20 Meter über die rund 50 Meter hohen Klippen hinausragt. Dort sollen wir uns also allen Ernstes runter stürzten ? Und für sowas bezahlen wir auch noch Geld ? JA! 🙂
Wir werden gewogen und stellen uns dann hinter nur einer wartenden Person auf der Plattform an.

Alles ist Zig-Fach gesichert und macht trotz der Höhe einen sehr sicheren Eindruck. Meine Höhenangst ist wohl in Deutschland geblieben und ich hatte keinerlei Probleme auf der Plattform :).
Nachdem der junge Mann vor uns seinen Sprung absolviert hat, bin ich an der Reihe. Man bekommt einen Brustgurt angelegt, der aber nur zum Tragen kommt, wenn die Gurte um die Füße aus welchen Gründen auch immer nicht halten sollten. Beim Anlegen der Gurte wir alles von Instruktor mehrfach geprüft. Anschießend stellt man sich etwa einen Meter vor dem Abgrund hin, bekommt das schwere, etwa 6 Zentimeter dicke Gummiseil an Füßen eingeklinkt und wir von einem zweiten Instruktor komplett durchgecheckt. Dabei geht er alle Punkte die er checkt durch uns sagt dabei schnell was er macht, dabei hört der andere Instruktor zu und prüft ob er etwas vergessen hat. Das gleiche passiert anschließend erneut. So dass der Instruktor der gerade nur zugehört hat nun alles erneut checkt usw… .

Sicherheit steht hier an oberster Stelle. Und so soll es ja auch sein: No Risk, Just Fun.

Durchgecheckt tapse ich zur Absprungposition. Da die Füße mit einem Gurt verbunden sind, hat man nur etwa 20 Zentimeter Spielraum. Dabei zerrt das recht schwere Gummiseil an den Beinen. „Bitte einmal rechts oben in die Kamera lächeln“ – Klick.
Ein letztes Foto vor dem Sprung, dann bekomme ich die Freigabe: „Go for it !“

„Aaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh…..!!!!!!!!!!!!!!!!“

Genial ! Ich lasse mich nach vorne Kippe und falle in die Tiefe. Das Gefühl ist unglaublich wenn man nach vorne ins Leer Kippt. Der freie Fall ist nach wenigen Sekunden vorbei und man wir mehr oder weniger sanft vom Bungieseil gebremst. Unter einem liegt der Flusszulauf. Man schwingt noch einige Male kopfüber auf und ab bis man dann auf ein Schlauchboot abgelassen und wieder an Land gebracht wird. Das muss man mal gemacht haben. Einfach unglaublich.

Leon springt kurz nach mir uns ist total begeistert und kann es kaum glauben, dass er tatsächlich gesprungen ist. So seltsam es klingt, oben auf der Plattform fand ich es nicht annähernd so schlimm wie ich es mir ausgemalt hatte.

Unsere Action Kameras durften wir aus Sicherheitsgründen nicht verwenden. Sehr Schade. Aber es gibt einige Kameras die den Sprung aufzeichnen und wir können uns eine DVD für 35$ holen mit einem Video unseres Sprungs. Da wir gleich weiter müssen ist das Video noch nicht fertig. Wir können aber später oder in den nächsten Tagen wieder kommen, dann wird es bereit liegen, falls wir es möchten.

Weiter geht’s. Im gleichen Minibus mit dem wir gekommen sind fahren wir zur Helikopter Basis. Wir genehmigen uns einen Kaffee Mocca und einen Cookie, da wir bisher noch nichts gefrühstückt haben. Und da kommt auch schon der Heli.

Nach einer ultrakurzen Einweisung sitzen wir auch schon im Hubschrauber. Er bietet gerade so Platz für fünf Personen plus Pilot und Copilot. Wir erheben uns in die Lüfte und beginnen einen kleinen Sightseeing Flug. Dabei haben wir Headsets auf, die eine miserable Qualität haben und durchgehend sehr laute Störgeräusche an unsere Ohren weitergeben. Da kann ich mir im lauten Heli ein „Was ist das denn für ein Scheiss“ (bezogen auf die Headsets) nicht verkneifen. Dank der Mikrofone hören das alle Insassen klar und deutlich. Der Deutsche neben mir, von dem wir noch nicht wissen, dass er Deutscher ist muss sich dabei auch seinen Teil gedacht haben :D.

Die Huka Falls - 270.000 Liter Wasser pro Sekunde

Der Hubschrauberflug ist nett, aber zum einen viel zu kurz und zum Anderen sieht man zwar Taupo von open, atemberaubende Landschaft oder ähnliches sucht man aber vergebens, dazu hätte man einfach noch etwas weiter fliegen müssen. Nun gut.


Wir laden auf einem freien Stück Wiese und werden gleich in Empfang genommen. Eine junge Frau holt uns ab und begleitet uns zu Fuß zu den Hukafalls Jetbooten.

Wir checken kurz ein und bekommen anschließend blaue, knielange Regencapes. Außerdem können wir unsere Jacken, den Fotorucksack und Handys an Land lassen. Rein als Vorsichtsmaßnahme, falls man nass wird.

Eine andere Gruppe kommt gerade mit einem der drei Jetbooten zurück. Mit den Actioncams in den Händen machen wir uns auf zu unserem Boot und nehmen Platz. In den Booten sind etwa 20 Sitzplätze, die Hälfte ist belegt als wir ablegen. Zuvor habe ich noch einen der Mitarbeiter gefragt, wo denn die besten Plätze seien. Er meinte auf jeden Fall ganz hinten, da man da am Meisten von der Fahr merkt und am Meisten Spaß hat.

Nach etwa 20 Metern macht uns der „Kapitän“ noch mit den Sicherheitsregeln bekannt. Man darf z.B. nicht die Hände an den Seiten rausstrecken. Seltsam, wieder so eine bescheuerte Sicherheitsregel. Was soll da schon auf einem Boot passieren ?

Wenige Sekunden später geht es auch schon los. Das Boot hat unglaublich viel Power und katapultiert uns in wenigen Sekunden auf 80km/h. Wahnsinn!
Die Jetbooten sind mit speziellen Turbinen ausgestattet, womit sie die Schubrichtung steuern können. Dadurch sind die Boote in der Lage wie Autos zu driften und das bei extrem hohen Geschwindigkeiten. Die Fahrer haben müssen viele hundert Stunden Training absolvieren bevor sie Personen rumfahren dürfen. Man merkt schnell, dass der Pilot wirklich ein Profi ist. Zentimeter genau steuert er das Jetboot an im Wasser liegenden Bäumen und Sträuchern vorbei. Plötzlich macht die Regel mit den Armen Sinn!

Als wären super schnelle Drifts nicht schon genug, die Boote sind so wendig und haben so viel Leistung, dass sie 360s machen können. Also ein 360° Drehung um die eigene Achse (natürlich doch Hochachse bzw. Z-Achse). Das Ganze macht so unglaublich viel Spaß und wir filmen jede Menge mit den Kameras. Genialerweise ist die Fahrt auch echt lang und nicht wie eine Achterbahnfahrt schon nach 100 Sekunden oder so etwas zu Ende. Genial !!!

Nach einigen Witzen des Kapitäns und weiteren Drifts und Drehungen, machen wir uns erneut auf den Weg. Diesmal zum letzten Punkt der Adrenalintagesordnung – Das Fallschirmspringen.

Dort angekommen, macht uns eine Mitarbeiterin erstmal mit den ganzen möglichen Zusatzbuchungen vertraut. Unser Sprung ist aus einer Höhe von 12.000 Fuß. Man kann ihn auf 15.000 Fuß für rund 150$ aufstocken. Ich Spiele kurz mit dem Gedanken das zu machen. Da man beim ersten Sprung aber vermutlich nicht mitbekommt ob es 12 oder 15 tausend Fuß sind, belasse ich es auch bei den gebuchten 12.000 Fuß.

Warten auf besseres Wetter

Man kann außerdem noch diverse Foto und DVD Pakete dazubuchen. Das geht soweit, dass man einen eigenen Kameramann hat, der zusätzlich springt und einen dann filmt. Die Preise gehen dabei hoch bis auf 500$ zusätzlich. Etwas viel wie wir denken und naja, dann hat man eben keine Video vom Sprung selber. Kurz vor dem Ausstieg wird außerdem ein Foto gemacht, welches man für 25$ kaufen kann, da wir aber dieses Paket gebucht haben, bekommen wir dass umsonst auf unseren USB Stick.

Zwei Chinesen entschließen sich dazu das Videopaket zu nehmen. Wie wir später aber sehen ist das Video ein schlechter Witz, einfach nur schlecht gemacht und höchstens 50$ Wert. Richtige Entscheidung unsererseits.

Leider ist das Wetter schlechter geworden und der bisher blaue Himmel mit relativ dunklen Wolken bedeckt. Gesprungen wird erstmal nicht.

Wir werden dazu angehalten zu warten bis das Wetter besser wird. Dabei gibt es immerhin kostenloses Internet. Wir warten also insgesamt zwei Stunden. Und siehe da, die Wolkendecke reißt auf und es wird wieder wunderbares Wetter. Nachdem drei Flugzeugladungen mit Springern vor uns bedient wurden, sind wir an der Reihe. Endlich !

Jeder bekommt einen Tandempartner zugeteilt. Wir bekommen einen Anzug, der einfach über die normale Kleidung angezogen wird und einen Brust- / Sitzgurt angelegt. Einige Minuten später landet die letzte Gruppe und wir sehen unsere Tandempartner. Einige Instruktionen später sitzen wir auch schon im Flugzeug. Darin ist Platz für etwa sechs Springer + Tandempartner also für rund zwölf Fallschirmspringer insgesamt. Alles ist sehr eng und laut. Das Propellerflugzeug hebt ab und wir nähern uns langsam aber sicher unserer angestrebten Ausstiegshöhe von 12.000 Fuß.

Es ist so weit, das grüne Licht über der Ausstiegsluke leuchtet auf und Ronny, Leons Skydiving-Partner öffnet die Luke. Netterweise ist Ronny deutscher und Leon kann sich etwas mit ihm unterhalten. Dabei erfährt er, dass es heute sein sechster Sprung sein und er bereits 5.500 mal gesprungen sein. Später am Boden erfahren wir auch, dass einige bereits über 11.000 Sprünge hinter sich haben. Unglaublich !

Mit offener Seitenluke wird noch schnell ein Foto geschossen. Leider achten die Heinis nicht drauf ob das Foto auch nur annähernd gut wird. Naja … Dann geht es los. Kopf in den Nacken, Hände am Brustgurt festhalten und tschüss.

Man kippt vorne über aus der Seite des Flugzeugs. Unter einem Lake Taupo und vereinzelt ein paar Wolkenflecken. Unglaublich genial. Gerade war man noch im Flugzeug und jetzt einfach im Nichts. Nichts um einen herum außer Luft. Rasend schnell geht es nach unten. Wenige Sekunden nach dem Ausstieg tippt einem der Mann auf dem Rücken auf die Schulter – Das Zeichen, dass man seine Arme ausbreiten kann. Genial wie man den Wind spürt. Laut Plakat ist man mindestens 200 km/h schnell. Geprüft habe ich es nicht, aber es ist unglaublich schnell. Macht man den Mund auf wird er sofort durch den Wind aufgeblasen, sehr lustig. Nach etwa 2-3 Sekunden ist der Mund auch 100% trocken, ebenfalls sehr lustig 😀

Man spürt den rasend schnellen Wind und genießt den unglaublichen Ausblick. Ich kann flieeeegen !
Nach etwa 40 Sekunden freien Falls ist es auch schon wieder vorbei. Zumindest mit dem freien Fall. Der Fallschirm geht auf und es bremst den Fall relativ ruckartig ab. Man gelangt aus der bisher horizontalen Position in eine Art Sitzposition.

Nun hat man etwas Zeit die Aussicht zu genießen und ein Blick nach unten ist einfach Atemberaubend, unter den Füßen einfach nichts für einige hundert Meter bis dann der Erdboden kommt.

Der Tandemmann (hat jemand einen besseren Ausdruck ? 😀 ) steuert den Schirm in verschiedene Richtungen und dreht einige Runden. Einfach nur genial.

Viel zu schnell ist man dann auch schon wieder am Boden mit Punktlandung. Alle legen eine saubere Landung hin und sind überglücklich.

Anschließend machen wir noch ein paar Fotos, dann geht es aus den Anzügen raus und mit dem Minibus wieder zurück in die Stadt.

Während des Tages hatten wir Alois aus Bayern kennen gelernt, er ist 27 und hatte die gleichen Aktivitäten mitgemacht wie wir, nur dass er den Bungeesprung ausgelassen hatte, da er bereits in Queenstown gesprungen war.
Zu unserer Buchung gab es für jeden einen Gutschein für ein Bier oder einen Wein in einer Kneipe im Ort welche sich „The Shed“ nennt. Auf der Rückfahrt hatten wir bei einem Pärchen gefragt ob sie ihre Gutscheine nutzen würden. Die meinten sie wären am Abend zuvor bereits in der Kneipe gewesen und gaben uns netterweise ihre Gutscheine.
Super, zwei Bier umsonst :).

Zu dritt lassen wir uns dann direkt vor der Kneipe absetzen und bestellen uns zusammen mit Alois unsere verdienten Bierchen. An einem kleinen Tisch genießen wir das kühle Bier und ließen den Tag etwas Revue passieren. Plötzlich kommt eine der Bedienungen mit einer Platte mit Sandwichtoast, Würstchen und angebratenen Zwiebeln vorbei und fragte ob wir etwas möchten. Im ersten Moment denken wir, dass sie sich im Tisch geirrt hat, aber dann meint sie das wäre normal und eine Art Appetizer. Besser geht’s ja kaum noch. Kostenloses Bier und auch noch Essen 🙂 Nach dem Tag kommt uns das mehr als recht.

Ein genialer Tag endet und wie immer geht es ab in den Van. Diesmal schlafe ich mit Pulli, frieren muss ich nicht noch einmal.

Jeder der mit dem Gedanken spielt mal Bungie oder Fallschirm zu springen – Nicht zögern, MACHEN ! Unglaublich genial. Und deutlich weniger „schlimm“ als man es sich vorstellt. Es ist einfach nur genial. Eine Fahrt mit dem Silverstar (Achterbahn) im Europapark ist deutlich „schlimmer“ als ein Bungeesprung. Wer gesprungen ist wird mir zustimmen. 🙂

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Bild des Tages: 23. Februar 2011 – Sunset

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Leon und ich sind momentan beide recht beschäftigt. Leon ist dabei das Video des Schulcamps zu schneiden und ich bin immer noch an der App dran.

Trotzdem ist zwischendruch Zeit für ein Foto:

Für Fotointeressierte … das ist ein Panorama aus HDR Bildern. Ich habe also immer drei Fotos gemacht von einer Perspektive, die dann zu einem HDR zusammen gefügt wurden. Anschließend habe ich dann aus den HDRs (ich glaube 5) das Panorama gerechnet.

Ich bin mir sicher, Leon findet bald (morgen) Zeit für einen Artikel, damit ihr wieder auf dem neuesten Stand seit :).

Achja … habe mich etwas mit Franzi (ich glaube sie kam schon in einem Artikel vor, ist ebenfalls deutsch und schon ein paar Monate hier) unterhalten und sie war mit ein paar Freunden auf den Fiji (Google Earth meint: „Fidschi“) Inseln. Muss wohl ziemlich genial sein und an sich auch sehr günstig. Der Flug kostet wohl so 300-400 Euro. Na das war doch was hehe … wenn man schonmal hier ist :).

Gruß aus dem warmen Neuseeland
Sebastian

Beben in Christchurch

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Wie einige sicher schon mitbekommen haben, gab es in Christchurch wieder ein sehr starkes Beben bei dem auch einges passiert ist … wir haben da bisher noch recht wenig Infos.

Wir haben davon auf jeden Fall nichts mitbekommen und uns geht es wunderbar. Christchurch ist ja auch etwas mittig auf der Südinsel und wir sind ganz oben auf der Nordinsel.

Erfahren haben wir dadurch nur, weil irgendwer hier angerufen hat, der unter anderem gesagt hat, dass es eben ein Beben gegeben hatte und dann hat es die Runde gemacht. Genaues wissen wir aber wie gesagt nicht. Das hier eher als kleine Entwarnung falls sich da jemand sorgen macht, der es in den Nachrichten sieht oder liest. 🙂

Gruß Sebastian

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