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Ashburton/Christchurch, Tag 109: Oh Mann, oh Mann!
0Heute morgen ist der Himmel grau und bewölkt. „Zumindest regnet es nicht!“, denken wir. Nach einer Dreiviertelstunde werden wir eines besseren belehrt. Auf den Matratzen liegend – räumen wir unsere Klamotten von den Vordersitzen hinter uns in den „Kofferraum“ des Vans, um dann elegant mit verdrehten Gelenken auf die Vordersitze zu klettern. Wir haben uns schon drauf eingestellt, dass das Auto keinesfalls starten wird; sogar die Glühbirne der Innenraumbeleuchtung hat gestern Abend stark an Leuchtkraft verloren. Die Batterie muss wirklich tot sein! Ohne eine weitere Batterie wären wir mehrere Male ziemlich hilflos in der Pampa stehen geblieben, doch mit unserer eigenen Starthilfe kommen wir auch hier wieder weg.
Um dem schlechten Wetter zu entfliehen, das uns hier weitläufig einhüllt, fahren wir etwas weiter in den Süden (100 Km) nach „Ashburton“. Hier ist das Wetter angeblich nicht ganz so schlimm. Auf dem Weg zieht das Hörbuch uns voll in seinen Bann!
In Ashburton angekommen erwartet uns … schlechtes Wetter! Es regnet auch hier. Es nützt alles nichts und hier gibt es kein Burger King, in dem man dem Regen ausweichen könnte 😀
Da uns keine andere Wahl bleibt, müssen wir Wohl oder Übel zurück nach Christchurch fahren und dort nach einem Campingplatz suchen, da es hier in der Umgebung keinen gibt.
Und dann: Der Motor startet nicht! Trotz über einer Stunde fahrt, ist die Batterie immer noch tot. WTF (wie es so schön heißt)!?
Dann holen wir eben WIEDER die Batterie und das Überbrückungskabel aus dem Kofferraum, kein Problem. Aber die Zweitbatterie ist mittlerweile auch so leer, dass sich der Anlasser kein Stück rührt. Wir beißen in den sauren Apfel, holen auch die alte Bootsbatterie hervor in den Fußraum, schalten die Batterien mit den Abisolierten Batterieklemmen auf abenteuerliche Weise parallel und starten das Auto mit sagenhaften DREI Batterien … nicht. Der Anlasser dreht sich zwar einige male zuverlässig, doch lässt schnell wieder nach. Auch nach 10 Minuten Erholzeit für die Batterien, werden wir den Van nicht gestartet bekommen. Mein Blick schweift hilfesuchend umher und da ist die Rettung: Ein Honda-Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Vom Standstreifen laufe ich herüber und frage freundlich nach einer Batterie zur Starthilfe. Als der Verkäufer meine nackten Füße sieht, die ich durch den Regen getragen habe, wundert er sich, ob mir die Füße nicht abfrieren würden. Mit der Batterie laufe ich schnell zurück zum Auto und natürlich startet dieses nun ohne Probleme. Schnell die Batterie wieder dankend abgeben und dann geht es zurück nach Christchurch! – Aber nicht, ohne vorher noch einen Kaffee zu holen. Sebastian hält vor einem kleinen Café an der Straße, aber ohne den Motor auszuschalten. Dann geht es geradewegs die gesamten 100 Km zurück.
Per Internet habe ich das neue Ziel rausgesucht: „Christchurch Top 10 Holiday Park“. Die Top 10 Campingplätze gehören zu einer Kette, die in ganz Neuseeland vertreten ist. Ebenso, wie die YHA-Hostels, die jedoch zu teuer für uns sich.
Für den Durchschnittspreis von 20NZ$ pro Person bekommen wir hier Strom, Wasser, gratis Duschen, ein beheiztes Schwimmbad (das jedoch blöderweise geschlossen ist) und sehr neue, top moderne Einrichtungen.
Wir setzen uns in die Küche/Esszimmer, um nicht im Van sitzen zu müssen. Wir stecken uns etwas Knoblauchbrot in den Ofen und dann in den Mund. Die Küche füllt und leert sich dauernd. Relativ spät am Abend spricht uns ein Deutscher an, ob wir nicht ein paar Nudeln möchten. Sie hätten noch etwas übrig und möchten es nicht wegschmeißen. Wir bekommen es sogar noch aufgewärmt und (teuren) Parmesan zu den Nudeln. Das ist doch ein gutes Abendessen.
Wir kommen mit der Familie ins Gespräch: Ihre Tochter ist 9 Monate in Dunedin (eine Stadt, etwas weiter südlich) zur Schule gegangen und die Eltern sind seit drei Wochen hier und morgen früh fliegen sie weiter über Sydney und Dubai nach Hause. Da die Familie in den letzten Wochen die ganze Südinsel erkundet und besichtigt hat, können sie uns viele nützliche Tipps geben. Die große Karte an der Wand ist eine wahre Hilfe. Da sie keine Verwendung für einige Sachen mehr haben, die sie auf dem Flug nicht mitnehmen werden, bekommen wir eine Packung Nudeln, Öl und noch zwei Tüten mit nützlichen Dingen geschenkt. Sehr nett! Wir unterhalten uns noch eine Weile und dann müssen sie auch ins Bett, da sie Koffer packen und morgen früh zum Flughafen fahren müssen. Wir tauschen Kontaktdaten und die Webadresse unseres Blogs aus, damit sie uns aus Deutschland weitere Tipps geben können, wenn sie im Blog lesen, wo wir gerade sind. 🙂 Wunderbar!
Morgen sollte das Wetter dann gut genug sein, um sich etwas in der Umgebung umzusehen. Hoffentlich!!
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