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Wellington, Tag 183: Neue Neuigkeiten!

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Ja, da war doch was… Genau! Dieses Blog, das wir führen!

Es ist mal wieder Zeit, euch auf dem Laufenden zu halten. Tut uns leid, dass dieser Artikel etwas auf sich warten lies.

Immer noch in Wellington, verbringen wir hier eine super tolle Zeit! Nachdem wir mit unseren vielen neuen deutschen Freunden gegrillt haben und viel Spaß hatten, sind Nico, Joschi und Kai weiter gezogen. Jetzt sind wir mit David allein, denn Gert ist seit vorgestern Abend auch weg auf die Nordinsel. Nächste Woche fahren wir ebenfalls weiter nach Norden, um am 29. von Auckland aus den Flug nach Fiji anzutreten. Ich sage lieber „Fiji“, da mir das eingedeutschte Wort „Fidschi“ zu blöd ist…

Dort erwartet uns tolles Wetter, noch bessere Strände und NOCH MEHR gutes Wetter und Wärme! Besonders der Kontrast von „Windy Wellington“ und dem neuseeländischen Winter wird sehr schön werden. Ohne Jacke konnten wir hier schon lange nicht mehr raus gehen und die letzten Nächte im Van waren bei 2°C nicht all zu bequem. Außerdem ist Sebastians Luftmatratze platt und er schläft quasi auf dem Holzunterbau. Bisher konnten wir uns noch nicht bequemen, eine neue Matratze zu kaufen…

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Unter unseren vielen Bekanntschaften sind auch zwei Mädchen aus Litauen. Sie sind etwas älter als wir und nach ihrem einjährigen Aufenthalt in England, bleiben sie nun einige Zeit in Neuseeland. Mit ihnen unternehmen wir viel, gehen shoppen, trinken Kaffees und essen in den Cafés und Restaurants, in denen sie arbeiten. Dort gibt es lecker Moccachino, oder zur Abwechslung einen „Chai Latte“ (Latte mit Zimt und Sojamilch).

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Die meiste Zeit verbringen wir, wie so oft in einer der vielen Bibliotheken oder bei gutem Wetter auch mal an der „Waterfront“.

Eines Tages haben wir uns Inline Skates ausgeliehen und die Mädels haben sich Longboards geliehen (lange Skateboards zum „cruisen“). Danach stand für sie der Entschluss fest, sich Longboards anzuschaffen, um damit zur Arbeit zu fahren und spaß zu haben. Wir waren anfangs sehr versucht, haben uns den Gedanken aber vorerst aus den Köpfen geschlagen, da so ein Longboard zwischen 300 und 600 NZ$ kostet.

Nach der Arbeit haben uns die beiden mitgenommen zu ihrem lieblings Sushiladen. Dort haben wir unsere Vorliebe für Sushi gefunden. Also man kann es essen… 🙂
Mittlerweile waren wir ein paar mal mit ihnen dort. Da man je ausgegebene 20 NZ$ dort eine Suppe umsonst bekommt, die beiden jedoch Vegetarier / Teilzeitveganer sind, bekommt Sebastian die Suppe immer.

Beim Shopping sind für uns bisher neue Hosen, T-Shirts und für Sebastian auch Schuhe rausgesprungen. Des Weiteren habe ich endlich die Zeit gefunden, mir die Haare schneiden zu lassen. Die Versuche, mit dem Haarschneider selbst Hand anzulegen, blieben erfolglos. Nach mehreren Nachfragen nach Bildern, hier das Ergebnis offiziell: Oben lang und zu den Seiten hin kürzer; in Neuseeland ist dieser Haarschnitt wohl sehr angesagt und besonders die „Künstlerfreunde“, wie wir sie nennen, tragen diesen. Das macht mich somit automatisch zu einem neuseeländischen Künster… Mal was neues 🙂

Da unsere WOF (Warranty Of Fitness) (ähnlich, wie TÜV) bald ausläuft, mussten wir das Auto gestern zur Technischen Abnahme geben. Da ein Scheinwerfer in den letzten Tagen kaputt ging (Birne durchgebrannt), haben wir dies kurzum selbst repariert, um die teuren Werkstattkosten zu sparen – easy peasy, kein Problem für uns Mechaniker! 🙂

Als wir dann beim VTNZ (Vehicle Testing NZ) waren, wurden leider Mängel an der Lenkung festgestellt, wodurch uns die WOF vorerst verwehrt wurde. In eingefedertem Zustand entsteht vorne zu viel Spiel, darum haben wir den Van heute Morgen zur Werkstatt gegeben, um die Probleme beheben zu lassen. Man konnte uns noch nicht sagen, ob es ein „günstigeres“ Problem an der Aufhängung ist, oder etwas schwerwiegenderes an der Lenkung. Vorhin habe ich den unschönen Anruf bekommen, dass es wohl das schlechtere von beiden sei und die Reparatur um die 500 NZ$ kosten wird! Andernfalls würden wir keine WOF bekommen, aber wir brauchen das Auto schließlich noch etwas. Wir könnten zwar unter der Hand für knapp 100 NZ$ eine Warranty ausgestellt bekommen, das ist jedoch keine Option für uns, denn Sicherheit geht vor!! 😉

Zusätzlich zu dem WOF haben wir eine Komplettinspektion machen lassen (für nur 20 NZ$ mehr), die bestätigte, dass das Auto ansonsten in einem top Zustand ist. So ziemlich kein Rost, super Motor und einwandfreie Elektrik. Öl müssten wir nur nachfüllen und wegen der schwachen Batterie wieder längere Strecken fahren – ab nächster Woche geht es ja auch wieder zurück auf die Straße!

Wir wollen das Auto natürlich in gutem Zustand weiterverkaufen und so war es zu erwarten, dass noch einige Reparaturen am Auto fällig sein werden, bevor wir es reinen Gewissens weitergeben können. WENN es jedoch so weit ist und wir den Toyota abgeben, wird er in einem absolut lupenreinen TOP-Zustand sein, vermutlich weitaus besser, als die meisten Vans, die hier umher gurken. Da haben wir schon den einen oder anderen Knüller gesehen. Aber wie gesagt, unser Van ist für die Ewigkeit gebaut! Wenn er so gut läuft, auch wenn er fast 350.000 km runter hat, kann man das mit Stolz behaupten!

*Einfügung: Die Rechnung lief auf 549 NZ$ hinaus! Dafür haben wir jetzt die WOF und für die Nächste Zeit Ruhe. *

Da ist gerade ein schöner Landrover Defender an der Bibliothek vorbeigefahren. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir einen sehen.

Wie gesagt, ab nächster Woche sind wir wieder unterwegs. Wie schon zuvor erwähnt, geht unser Flug am 29.07. von Auckland aus, also müssen wir 3/4 der Nordinsel wieder hochreisen.

Wenn man es sich mal so vor Augen hält, neigt sich unsere Reise mit großen Schritten dem Ende. Das größte Abenteuer unseres Lebens ist bald schon wieder vorbei. Nachdem wir Fiji beendet haben, kommen Sebastians Eltern und sein Bruder, dann folgt die BEST-OF-TOUR durch Neuseeland (das wird noch richtig schön), 3 Tage Hong Kong und dann stehen wir auch schon wieder in Deutschland auf der Matte – und sehen euch alle wieder! Da freuen wir uns natürlich sehr drauf, aber wir werden unsere zweite Heimat und die vielen neuen Freunde die wir hier gefunden haben sehr vermissen.

Also dann, schöne Grüße aus der Hauptstadt,
Euer Leon

P.S. Ich hatte doch die Geschichte mit den Longboards angefangen, die wir uns aus dem Kopf geschlagen haben. Das Ende der Geschichte ist, dass wir uns zwei Skateboards gekauft haben. Zum einen hier als Transportmittel, zum anderen als super klasse Spaß auf Fiji. Bilder und weitere Infos werden im nächsten Artikel folgen.

Unser treuer Van

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Gerade am Anfang der Reise waren wir am Verzweifeln, was wir doch für einen Fehlkauf getätigt hatten. Völlig überteuert, schrottige Innenausrüstung, hoher Spritverbrauch und gleich ein paar Reparaturen. Immer wieder startet der Motor nicht und mit über 330.000 Kilometern auf dem Tacho kann kann die Gurke eigentlich gleich auf den Schrott fahren.

Glücklicherweise stellten sich diese, wohl voreiligen Einschätzungen in den meisten Fällen als unwahr heraus!

Aber fangen wir mal ganz von vorne an:

Wir haben den Van am Anfang unserer Reisen in Auckland beim Backpackers Carmarket gekauft. Dort sollte man KEIN Auto kaufen geschweige denn verkaufen. Bemüht man die Googlesuche findet man hunderte Backpacker, die beim Kauf und Verkauf aufs übelste übers Ohr gehauen wurden. Also lasst lieber die Finger von den Herrschaften. Wie es scheint sind wir mit einem etwas überteuerten aber im Nachhinein doch absolut zuverlässigen und nun guten Van davon gekommen. Leider hatten wir wie viele Backpacker keine Ahnung was für ein Auto wohl gut ist, wie sollte man auch. So was kann man im Grunde nur wissen, wenn man bereits einen Van hatte, in dem man mehrere Wochen gelebt hat, oder wenn man Informationsquellen (wie hoffentlich unseren Blog 😉 ) gelesen hat.

Wir hatten das Auto auf frühere Unfälle überprüft, indem wir uns die Spaltmaße angesehen haben. Spaßmaße, sind die Maße der Spalte zwischen Tür und Rahmen, Motorhaube und Seitenschwellern etc. wenn es einen Unfall gegeben hat, sind diese nicht mehr gleichmäßig. Auch der Abstand der Reifen in den Radkästen kann man zwischen rechts und links vergleichen und so evtl. eine verzogene Achse bzw. Karosserie feststellen. Auch das war bei dem Van nicht der Fall.

Die Innenausrüstung sah einigermaßen gut aus. Ein ausziehbares Bett, ein Gaskocher mit 2 Kochstellen, ein eingebautes Regal mit Klapptisch und eine Schaumstoffmatratze. Alles total versifft, aber naja.

Wie sich in den nächsten zwei Tagen rausstellte, war der Kocher unbenutzbar und defekt, die Gasflasche war leer und mit allem inkompatibel, das Bett war komplett schrott und so tief, dass man nichts darunter schieben konnte und allgemein, war die Bettkonstruktion mit dem nutzlosen Regal zu schmal zum schlafen und hat viel Platz unnötig verschenkt. Wir waren wirklich frustriert. So ein teures Auto gekauft und jetzt diese Erkenntnisse.

Nach etwas mentaler Unterstützung von zu Hause haben wir uns aufgerafft und die gesamte Inneneinrichtung rausgerissen, entsorgt und komplett neu konzeptioniert und mit ordentlichen Werkmitteln eingebaut.

Von da an wurde es immer besser. Man braucht einfach einige Wochen bis Monate, bis man weiß was noch fehlt, das dann kauft usw. … Mittlerweile haben wir so ziemlich alles und der Van läuft einfach nur super!

Anfangs hat er bei Geschwindigkeiten von um die 100Km/h stark vibriert. Dies lag aber an verstellter Spur und Sturz. Nach eine „wheel allignment“ und neuen Hinterreifen gehörte das auch der Vergangenheit an, außerdem ging der Spritverbrauch auch runter 🙂

Der Motor startete Anfangs sehr schlecht, da waren wir aber selber Schuld. Wir nutzen die Autobatterie viel um Handys, Notebook etc. zu laden und wenn die Autobatterie leer ist, startet es sich nunmal sehr schlecht. Wir haben auch ziemlich am Anfang eine neue Batterie gekauft als Ersatz. Diese werden wir in den nächsten Tagen fest ins Auto einbauen, dann sollte auch das Handy-Laden der Batterie nicht mehr viel anhaben können.

Wir sind vor etwa einer Woche von der Südinsel zurückgekehrt und haben dort in rund 6 Wochen 7.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei sind wir zum Teil auch 700 Kilometer an einem Tag, also im Grunde am Stück gefahren. Während andere Autos da vielleicht überhitzen oder versagen würden, hat unser Van traumhaft durchgehalten und er fährt einfach nur super gut! So alt ist er auch noch gar nicht, Baujahr 1995 ist eigentlich noch gut im Rahmen.

Ebenfalls sehr positiv ist, dass wir kaum Öl nachschütten brauchen. Wir haben anfangs einen Liter gekauft, der ist mittlerweile fast aufgebraucht, aber der Ölstand ist auch komplett voll (so voll er sein darf). Viele ältere Vans brauchen pro Tank einen halben Liter Öl, dann geht das natürlich extrem ins Geld. Auch hier sind wir verschont geblieben.

Der Fehlkauf stellt sich also, nach unseren unzähligen Käufen und Umbauten, als doch kein Fehlkauf heraus. Wir hätten ihn preislich zwar günstiger bekommen können / müssen, aber das ist nunmal das Lehrgeld.

Wir haben bedauerlicherweise auch von Backpacker gehört, die wir getroffen haben, dass deren Van sich zu dem Zeitpunkt aufgelöst hat. Sie hatten ebenfalls den Fehler gemacht den Van beim Backpackers Carmarket in Auckland zu kaufen und haben sogar noch mehr bezahlt als wir. Auf jeden Fall kamen wohl die übelsten Benzingase beim Fahren in den Innenraum, der Ölverbrauch war immens hoch und die vorhergesagte Restlebensdauer für das Auto lag laut einer Werkstatt bei ein paar Hundert bis sehr wenige tausend Kilometer. Das wäre natürlich der Albtraum wenn wir so ein Auto erwischt hätten.

Abschließend lässt sich also sagen, Glück im Unglück. Und wir haben das Beste bzw. den besten (Van) daraus gemacht 8-).

Viele Grüße
Sebastian

 

New Plymouth, Tag 76: White Cliffs? Wo?

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Zum Frühstück grillen wir uns Eier in der Pfanne und essen diese zwischen Toastscheiben.

Dann fahren wir schnell weg von dieser Raffinerie. Auf dem Weg nach New Plymouth, haben wir etwa 30km vor dem Ortseingang ein Schild zu den „White Cliffs“ gesehen, da fahren wir doch mal hin. Irgendwie führt uns das Navi jedoch viel zu weit und wir müssen 40km zurück fahren. Als wir dort am Ende der Straße ankommen, wo wir durch die Schilder hingeführt wurden, regnet es so stark, dass wir den Van nicht verlassen wollen. Dort gibt es einen „Walkway“, der ähnlich, wie bei den „Three Sisters“ nur bei Ebbe begehbar ist. Hin oder her, bei dem Wetter gehen wir nirgendwo hin. Ab nach New Plymouth, zum Starbucks! Nachdem das Frühstück schon einige Stunden und viele Kilometer hinter uns liegt, sättigen wir uns mit zwei Café Mocca Venti (ganz groß). Lecker, lecker!

Unser Auto macht mal wieder Probleme: Die Bremsen quietschen, im Innenraum stinkt es stark nach Benzin und das Getriebe verliert Öl. Wir fahren zu einem AA-Servicecenter und fragen, ob die uns helfen können, irgendwie Geld von der Werkstatt erstattet zu kriegen, die dem Van die Warranty of Fitness ausgestellt hat, trotz verstellter Spur, rissigen Dichtungen, einem uralten und platten Ersatzreifen, abgefahrenen Bremsen und vielen weiteren technischen Mängeln. Jedoch sagt man uns, dass wir dies persönlich mit dem Autoverkäufer oder der Werkstatt klären müssen und der AA da nicht für zuständig ist. Der ADAC in Deutschland übernimmt solche Angelegenheiten wohl, aber hier in Neuseeland der AA wohl leider nicht.

Bevor das Getriebe durch den Ölverlust (auch wenn er noch so gering ist) Schaden nimmt, fahren wir zu einer Werkstatt und fragen nach. Die erste Werkstatt verweist uns aufgrund zur nächsten, da sie schon genug zu tun haben, die nächste ist jedoch mehr auf Reifen spezialisiert und so werden wir auf die nächste verwiesen, wo man uns nach einem kleinen optischen Check sagt, dass eigentlich nur die Bremsen gemacht werden müssen und der Rest ist egal/normal bei diesen alten Vans. Der Ölverlust findet zwischen Motor und Getriebe statt und eine Reparatur wäre teurer, als der Nutzen, der sich daraus ergibt. Einfach mehr Öl nachkippen 😉

Für morgen kriegen wir einen Termin um 10:30 für zwei neue Vorderbremsen, was gerade einmal um die 110NZ$ kostet. Ein wahres Schnäppchen, nicht einmal 60€!

Da das Wetter immer noch regnerisch ist, fahren wir zurück zu unserem wunderschönen Platz im Industrieviertel, damit wir morgen früh nicht so weit zur Werkstatt fahren müssen. Kurz bevor wir da sind, sehen wir in einer Biegung einen weiteren Aussichtspunkt mit Parkplatz, sogar mit Zugang zum Strand. Als ich einen Weg entlang laufe zur öffentlichen Toilette, treffe ich auf einen etwas höher gelegenen benachbarten Parkplatz, der noch schöner aussieht, eine Toilette und Dusche hat, mehr Platz und weniger „Nachbarn“ bietet. Dann bleiben wir doch lieber hier. Nach und nach kommen ein paar andere Campervans, die hier auch die Nacht verbringen. Wir sitzen im Auto an den Notebooks und verstecken uns vor dem schlechten Wetter. Zwischendurch, als es etwas aufklart, kommt ein Pärchen aus seinem Van und fragt, ob sie was auf den Van malen können. Sie haben unser Auto heute Mittag in der Stadt schon gesehen und jetzt, da sie es hier getroffen haben, würden sie gerne etwas draufmalen. Die Einheimische Frau redet mit uns, während ihr Mann unseren Kofferraum verschönert. Als der leidenschaftliche Surfer mit seinem Wellenmuster fertig ist, lässt er sich nach einer schöpferischen Erholungspause überreden, noch etwas vorne auf das Dach zu malen. Da es schon dunkel wird, bietet er an, sein Kunstwerk morgen früh zu vollenden.

Nudeln werden wir in dem Regen keine machen und leeren unsere letzte Packung Toast, essen Bananen und eine Tüte Cookies. Schlechtes Wetter ist schwer zu ertragen in einem Campervan! Ein großes, geräumiges Wohnmobil wäre jetzt schön… Aber davon können wir nur träumen. Und das machen wir jetzt auch!

Matamata, Tag 73: Die Hobbitse sind los!

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Eigentlich hatten wir vor, so etwa um 9:00 aufzustehen, aber nachdem wir erst kurz nach 10:00 wach sind, erfahren wir  dass die nächste Tour erst  um 12:00 beginnt. Wir haben also genug Zeit, um in Ruhe zu frühstücken.
Um uns herum hält ein Reisebus nach dem anderen, voll mit Asiaten! Kommen die alle mit auf unsere Tour um 12:00??
Als wir unsere Tickets haben und auf den Bus zum Hobbitdorf warten, sehen wir nur eine Hand voll (nicht-asiatische) Mitreisende. Das wird ja eine gemütliche Tour!

Was nun folgen würde, unterliegt strengster Geheimhaltung und darf unter keinen Umständen an das Licht der Öffentlichkeit gelangen. Jegliches Veröffentlichen von Inhalten über Hobbingen ist derzeit strengstens untersagt und somit kann ich keine Silbe darüber in dieses Blog schreiben. Natürlich gilt das gleiche für Bilder!

Das liegt daran, dass zur Zeit die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe („Der Hobbit“) in Neuseeland gefilmt wird. Jedoch ist Peter Jackson, der Regisseur des Films gerade krank und somit ist gerade Drehpause. Ausnahmsweise ist das Hobbitdorf für einen kurzen Zeitraum Besuchern zugänglich, während das Movie-Set filmfertig aufgebaut ist und mehr oder weniger in Benutzung.

Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß und nach der Führung durch das super coole Dörfchen, konnten wir einen Schafscherer bei der Arbeit beobachten.

Sehr interessant, wie geübt er das Scherwerkzeug über das Schaf gleiten lässt und die Wolle nur so daher fliegt.

Danach dürfen wir auch ein paar Babyschafe / Lämmer füttern.

Mit „Gandalf“, dem uralten Bus mit dem wir gekommen sind, werden wir zurück zum Parkplatz gefahren, wo wir uns von Louise und Juliet verabschieden, da sie heute schon weiter nach Rotorua fahren wollen. Wir haben noch Zeit, bis wir so weit nach Süden fahren. Wir gucken uns lieber noch länger in der Gegend um.
Es war so toll mit den Beiden. Gemeinsames Reisen ist 10 mal so schön. Wir werden bestimmt noch einige andere Leute kennenlernen…

Sebastian und ich hatten uns ja bereits vorher überlegt, den Van zu lackieren, oder anderweitig zu verschönern. Da steigern wir uns immer mehr in die Idee rein, einfach den Van zu beschreiben und zu bemalen. Wir kaufen in der Stadt die dicksten Eddings, die wir finden können und schreiben groß auf die Seiten des Vans „Got a pen? Paint me!“ auf die eine – und „Paint me – if you dare!“ auf die andere Seite. Die Idee kam uns zu spät, als dass wir Louise und Juliet hätten draufschreiben lassen können. So ein Mist. Auch Jordan und Julie hätten unseren Van verschönern können, sowie die Leute von der Farm!!
Irgendwer muss ja mal anfangen und so malen wir noch ein bisschen rum und fragen ein paar ältere Passanten, ob sie nicht unseren Van verschönern wollen. Das Ergebnis ist noch nicht überragend, aber die Masse macht’s 😉

Da wir nun wieder auf uns gestellt sind, suchen wir auf der Karte nach dem nächsten markierten Ort: Cambridge. Wie in England, nur etwas anders. Wir kommen einfach nicht drauf, warum dieser Ort markiert war. Hier gibt es einfach gar nichts sehenswertes. Besonders nicht um diese Uhrzeit. Wir malen in der Dunkelheit noch etwas am Van rum und gehen dann früh schlafen, um morgen früh weiter fahren zu können.
Wenigstens ruft keiner die Polizei, weil „Jugendliche einen Van beschmieren“; das Polizeirevier ist zumindest nur 50 Meter die Straße runter.

Whangaruru, Tag 32: Der Einkauf

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Unsere Lebensmittel werden wieder knapp, daher fragt Sebastian Darren, ob er für uns etwas vom Einkaufen mitbringen kann, aber da dieser schon so viele Listen hat, möchte er nicht noch mehr einkaufen. Das heißt wohl oder übel, dass wir selber fahren müssen, den ganzen Weg bis Whangarei. Um 4:00pm machen wir uns auf den Weg und fahren über eine Stunde lang hin, kaufen alles ein und kommen um 7:00pm zurück zur Farm, wo wir uns lecker Toasties machen.

Auf dem Rückweg haben wir 4-Takt-Öl für den Motor gekauft und 600ml in den Motor eingefüllt. Bisher ist das Klappern noch da. Morgen gucken wir nochmals nach dem Ölstand und gießen bei Bedarf die letzten 400ml hinein. Wir hoffen nur, dass der Motor keinen größeren Schaden hat und das Klappern kein schlechtes Zeichen ist.

Wir unterhalten uns später mit dem Deutschen, der gestern mit seiner Freundin hier angekommen ist. Bald sind auf der Farm mehr Deutsche, als Kiwis!

Am Abend sieht man das gewöhnliche Bild von Sebastian und Leon vor den Notebooks.

Whangaruru, Tag 31: Ende des Schoolcamps

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Der Tag fängt für uns früh an, da wir ein paar Kinder beim Melken begleiten. Wir fahren im Anhänger mit den Kindern mit, rüber zu dem Bauern, bei dem Sebastian und ich schon einmal gemolken haben.

Zusätzlich werden die Bio-Tonnen der Farm an die Schweine auf dem Hof verfüttert.
Mike hat uns vor dem riesigen Schwein namens Patrick gewarnt, da lassen wir uns mal überraschen, was das für ein Kerlchen ist. Schon von weitem sieht man seinen Rücken aus dem Gehege in die Höhe ragen. Tatsächlich, ein Schwein, das doppelt so groß ist, wie alle anderen!

Wenn sich die kleinen Artgenossen in Patricks Weg drängen, um etwas vom Fressen abzubekommen, schubst er sie einfach beiseite und sie verdrücken sich mit lauten gequieke.

Danach wechseln die Gruppen und wir zwei schauen den Kindern beim Melken zu und filmen.
Einige sind richtige Profis, andere ekeln sich vor dem Geruch…

Vor dem Schweinestall steht ein altes Autowrack, was ein tolles Fotomotiv abgibt, da habe ich mich gleich mal drauf gestürzt und von allen Seiten abgelichtet.

Da für die Schulklasse heute der letzte Tag auf der Farm ist, gibt es abschließend Wettbewerbe im Reifen und Motorradfahren, wobei die Kinder zeigen können, was sie gelernt haben.

Der Besitzer der Schule stattet den Kindern einen Besuch ab und guckt mit Freunde bei den Aktivitäten zu. Er hat auch ein schönes Auto: Aston Martin DB9, muss wohl eine gute Schule sein!

Mit den Pferden wird ein Parcours abgelaufen und das auf Zeit, beim Motorradfahren werden ebenfalls die Rundenzeiten gestoppt und dadurch der Sieger ermittelt.

Am Ende der Motorradcompetition sind Robyn und Hillary gegen eine der Lehrerinnen auf den Mini-Bikes – „Pee-Wees“ – angetreten und sind gescheitert. Auch Reece, Matt und Luke haben sich ein Rennen geliefert. Auch hier hat Reece der „Außenseiter“ gegen die beiden mit Heimvorteil gewonnen.

Sebastian und ich sind noch etwas auf der Strecke geblieben und haben auch ein paar Runden mit den kleinen Bikes gedreht, nun wissen wir auch, dass man auf diesen auch schalten kann und sie eine automatische Kupplung haben. Eigentlich dachten wir, es gibt nur Neutral und einen Gang, daher sind die so langsam, aber wenn man bis in den dritten Gang schaltet, gehen die kleinen Dinger doch richtig gut ab!

Nun am späten Nachmittag packen die Kinder zusammen und verlassen die Farm. Dieses Wochenende haben wir wieder etwas Ruhe, bevor am Montag das Ganze von vorne losgeht.

Nachdem wir vor zwei Tagen mit unserem Van zum Meer und anschließend zum Fluss, wo die Kinder geschwommen sind, ist uns auf dem Rückweg ein Klackern am Motor aufgefallen. Wir müssen uns mal den Motor angucken, beziehungsweise ein Fachmann sollte mal nachgucken.

Vorher müssen wir jedoch ein Stück des Bettgestells absägen, da wir beim Einbau nicht bedacht haben, dass der Beifahrersitz umgeklappt werden muss, da darunter der Motor liegt. Wir fragen Doug nach seiner Akkukreissäge und machen uns ans Werk. Leider ist der Akku nicht mehr der fitteste, also sägen wir den Rest mit einer „Pendelhub Stichsäge“, wie man sie so schön nennt.
Zwar muss man immer noch die komplette Konstruktion nach hinten ziehen, wenn man an den Motor dran muss, aber es funktioniert!

Mark, der Mechaniker, der für die Motorräder zuständig ist, kennt sich mit jeglicher Art von Motor aus und somit fragen wir ihn, ob er mal einen Blick in unseren Van werfen kann, um das Klackern zu orten.

Er bestätigt unsere Vermutung, dass vermutlich zu wenig Öl im Motor ist. Also müssen wir demnächst in der Stadt welches kaufen.
Wir fragen noch nach destilliertem Wasser für die Autobatterie, aber auch Mark sagt, – wie schon Doug zuvor – dass wir das Wasser aus dem Hahn nehmen sollen. Es ist zwar nicht optimal, aber sollte funktionieren.

Da Doug ab morgen für 6 Monate verreist, gibt es heute Abend eine kleine Abschiedsfeier für ihn. Er wird erst nach Auckland, dann nach Australien und danach weiter nach Deutschland zu seiner Freundin reisen.

Wir spielen den Abend lang Tischtennis, Shithead und „Dice“, das Würfelspiel.

Video: Ankunft in Auckland – Red Beach – Gulf Harbour – Vanausstattung …

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Nachdem wir netter Weise bei Freunden deren WLAN nutzen durften, hat es endlich mit dem Upload geklappt 🙂
Genaueres dazu in Leons Tagebuch-Artikeln …

Hier also das Video:

Wie gewohnt in hoher Qualität. Am Besten in voller Qualität (720p) angucken :).
Viel Spaß dabei. Ich bin schon am nächsten Video dran.

Gruß Sebastian

Gulf Harbor, Tag 7: Ein bisschen Luxus muss sein

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Wir stehen auf und regen uns über die unbequeme Nacht im unbequemen Auto auf. So kann es einfach nicht weiter gehen, besonders nicht 9 Monate lang!!

Schon ruft Doug aus dem Mitro 10 Baumarkt an und gibt bescheid, dass der neue Tankdeckel für den Generator da ist und wir diesen abholen können. Erstmal frühstücken wir Bananen und Äpfel und überlegen uns, dass wir definitiv etwas an der Inneinrichtung des Toyotas ändern müssen, da wir so nicht glücklich werden.

Schritt 1: Alles muss raus!

Wir schnappen uns unser bisschen Werkzeug, das wir haben und reißen den kompletten Ausbau raus. Das alte Holzregal und die Kochstelle, das Bettgestell, die Matratze, einfach alles. Wir haben auch ein Zeitraffer-Video vom Ausmisten gemacht, zu sehen im ersten Neuseeland-Video (demnächst im Blog). Dabei messen wir den Van aus, um einen Plan für die Neueinrichtung erstellen zu können.

Unter dem Bett finden wir drei Campingstühle, eine Luftmatratze, eine große Spinne, eine Plane, eine Campingdusche und einige verrostete Töpfe und Pfannen. Die nützlichen Sachen behalten wir, der Rest kommt weg.

Schritt 2: Alles muss weg!

Wir fragen bei einer Camper Familie nach, wo die nächste Mülldeponie ist, an der wir unser Holz loswerden können. Als wir losfahren, haben wir den Namen des Orts schon wieder vergessen und fragen bei ein paar „City Care“ Arbeitern am Straßenrand nach, die gerade Äste schneiden und Schädlingsbekämpfung betreiben. Da diese ihr geschnittenes Holz sowieso wegbringen müssen, dürfen wir unsere Bretter dazulegen und sind glücklich, dass wir einen Großteil schonmal losgeworden  sind, denn Müll ist für uns Backpacker ein richtiges Problem. Dazu schreiben wir in einem seperaten Artikel auch später noch etwas mehr.

Schritt 3: Neue Austattung muss rein!

Weiter geht es zum Baumarkt, um den Generator abzuholen. Wir überlegen uns, beim Baumarkt in der Holzabteilung gleich das passende Holz für den neuen Einbau zu kaufen. Mit Doug reden wir über den Generator und unser Vorhaben des Umbaus. Er schickt uns zum Mitarbeiter in der Drive-In Holzhalle, wo wir das Auto parken und auch diesem beschreiben, was wir mit dem Toyota Town Ace vor haben. Er findet unser Vorhaben gut und hilft uns gerne. Ab und zu betreut er ein paar andere Kunden und kommt wieder zu uns zurück. Doug sagte auch, dass der Mitarbeiter uns nur helfen dürfte, solange keine anderen Kunden betreut werden müssen, daher haben wir vollstes Verständnis, wenn er für ein paar Minuten verschwindet.

Er sägt uns an der Kreissäge sogar die Balken zu und hilft uns bei der Planung und Berechnung. Schon bald steht eine Unterkonstruktion aus fünf erhöhten Querstreben, auf die wir nun zwei 30x240cm Bretter und zwei 40x240cm Bretter aufschrauben, die als Auflage für die Matratzen dienen. Da unser einziges Werkzeug ein Leatherman und ein Schraubenzieherset ist, hilft uns der freundliche Mitarbeiter mit seinem eigenen Akkuschrauber aus, den er aus seinem Auto für uns holt.

Schrauben kriegen wir direkt aus dem Baumarkt und so arbeiten wir von 13:00 bis 17:30, als der Baumarkt gerade schließt. Alles in Allem nur 133NZ$ für das ganze Holz und die Schrauben, wir sind begeistert und die Konstruktion ist stabil wie ein Stahlträger und wird vermutlich das Auto noch überleben und den Wiederverkaufspreis steigern!

Auch von diesem Umbau gibt es ein Video, das demnächst im Blog zu finden sein wird (das erste lange Video von Neuseeland).

Schritt 4: Zubehör!

Da es schon spät ist, fahren wir noch schnell in die Einrichtungsläden in der Umgebung und holen große Plastikkisten, die wir unter unser Bett stellen können, um unsere Anziehsachen zu verstauen, dazu eine zweite Luftmatratze, wie die, die wir im Van gefunden haben, ein Bettlaken (Queensize) und zwei Kissen + Bezüge. Alles rein in den Van und dann fahren wir zurück nach Gulf Harbor an unseren schönen Übernachtungsort.

Wir räumen dort den Inhalt unserer Rucksäcke in die Kisten, verstauen die leeren Rucksäcke ganz hinten und schieben die vollen Kisten davor. Zum ersten Mal sind unsere Rucksäcke (jetzt wieder) komplett ausgepackt und die Kleindung kann durchlüften.

Zum Abendessen gibt es ein mit Käse überbackenes Baguette mit Wurstscheiben und dazu ein kühles Bier aus der Kühlbox.

Unser Hab und Gut, die 9kg Gasflasche und der Generator finden Platz unter dem neuen Bettgestell und wir verbringen unsere Nacht nun in einem bequemen Luftmatratzenbett mit neuen Kissen, ohne stinkiges altes Zeug. Wir schlafen wirklich besser als davor und müssen auch nicht all unser Zeug auf die Fahrersitze schleppen, um Platz zu haben.

Leon…

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Red Beach, Tag 6: Wir statten uns aus

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Die erste Nacht in unserem mobilen Bett liegt hinter uns. Schön ist etwas anderes! Die Bettwäsche, die im Van lag, haben wir unter unseren Schlafsäcken ausgebreitet. Das war ein Fehler, denn diese stinkt extrem nach dem Schweiß der Vorbesitzer. Trotz geöffneter Fenster war der Gestank kaum zu ertragen. Die dünne Schaumstoffmatratze ist viel zu dünn und unbequem und unter dem Bett ist keinerlei Platz für die Rucksäcke und unsere restlichen Sachen. Zudem ist Sebastian beim Schlafen öfters fast in die Lücke zwischen Bettgestell und Schiebetür gerutscht. Diese Einrichtung ist ohne Sinn und Verstand rein gebaut, verschenkt Platz und ist unbequem.

Lena gibt uns hilfreiche Tipps zum Einkaufen der Einrichtung für den Van. Von ihr erfahren wir auch, dass man die elektrischen Kühlboxen nicht „Electrical Cooling Boxes“ nennt, sondern „chilly bin“. Das hilft uns schonmal weiter und wir können mit der richtigen Bezeichnung heute den ganzen Tag weiter einkaufen auf der Suche nach einer 12V Chilly Bin und einem Stromgenerator etc.

In der Stadt sehen wir ein AA Servicecenter. AA ist der neuseeländische ADAC und da ich beim ADAC Deutschland Mitglied bin, bekomme ich beim AA für ein halbes Jahr eine kostenlose Mitgliedschaft und „Road assistance“, sollte unser Van mal liegen bleiben (davon gehen wir aus).

Wo wir schon dabei sind, sehen wir, dass der AA auch die Zulassung des Autos vornehmen kann, was wir bisher noch nicht gemacht haben. 20 Minuten und 340NZ$ später haben wir auch schon die Zulassung bis September und ein dickes Buch der 101 besten Sehenswürdigkeiten für Kiwis.

Wir haben von einem großen Einkaufsviertel in „Albany“ gehört, wo wir bestimmt einige unserer benötigten Sachen finden. Bei jedem Baumarkt fragen wir nach Kühlboxen, aber keiner kann uns weiter helfen. Bei einem „Mitro 10“ Baumarkt finden wir günstige Gasflaschen, davon holen wir uns eine, wir brauchen aber noch ein passendes Ventil mit Anschluss für den Kocher. Ein netter Mitarbeiter im Mitro 10, der uns bereits beraten hat, sagt uns, dass wir die Straße hoch bei einem Tauch-Zubehörhändler nachfragen sollen für die Anschlüsse; das Ventil hat er da. Gesagt getan und beim „Dive-HQ“ schaut sich ein ebenfalls sehr netter Mitarbeiter den Gasherd an und bastelt uns einen professionellen Anschluss. Zudem nimmt er uns die leere Gasflasche aus dem Van ab und wir können in der Zeit eine neue 9kg Gasflasche für knapp 90NZ$ beim Mitro 10 holen, die man fast überall für 30NZ$ gegen eine volle tauschen kann. Dabei erblicken wir ein schönes Notstromaggregat, aber der Tankdeckel scheint zu fehlen. Doug der Verkäufer bestellt einen neuen, damit wir den Generator am nächsten Tag abholen können. Wieder zurück beim Dive-HQ, ist unser Gasherd fertig umgerüstet und kann nun mit jeder gängigen Gasflasche betrieben werden.

Beim nächsten riesigen Warehouse kaufen wir uns eine kleine 40A Autobatterie zum laden unserer Akkus und weiteres Kleinzeug, wie Teller und Becher.

Als wir weiter fahren, sehen wir mal wieder einen Baumarkt und fragen dort nach 12V Kühlboxen, auch dort hat man keine verfügbar. Aber man sagt uns, dass ein „100% Electrics“-Laden welche haben könnte. Sebastian sucht im Navi nach Elektrofachmärkten und findet „100%“, das „Electrics“ fehlt zwar im Titel, aber einen Versuch ist es wert. Dort angekommen schon wieder die Enttäuschung, sie haben keine 12V Kühlboxen. Wir erzählen, dass wir schon Tage lang nach einer Kühlbox suchen und die Verkäuferin meint einen Laden zu kennen, der welche verkauft. Dort ruft sie für uns an und anscheinend hat er tatsächlich welche dort. Wir bedanken uns und machen uns sofort auf den Weg nach „Gulf Harbor“. Als wir dort sind, suchen wir nach dem beschriebenen Laden und sehen einen Bootszubehörhandel, der wohl mit Elektrokram zu tun hat. Wir fragen beim Verkäufer nach und wie hätte es anders sein können, er hat keine, aber der Laden 20 Meter weiter hat welche! Wir sind kurz vor unserem Ziel. Beim Rausgehen machen wir nochmals auf der Schwelle kehrt und fragen den Verkäufer nach den großen Schiffsbatterien, die wir bei ihm gesehen haben, wie viel denn so eine kosten würde. Es stellte sich raus, dass eine von den riesigen Batterien mit 300NZ$ aufwärts außerhalb unserer Budgets liegt. In seinem Auto habe er aber noch ältere Batterien aus einigen Booten, die beim Aufrüsten auf neuere Batterien überflüssig wurden. Diese scheinen noch tipptopp in Schuss zu sein und bei der Frage nach dem Preis meint er, wir können eine umsonst haben. Bei solch einer Gel-Batterie, die einen Neupreis von 600NZ$ hat, waren wir extrem glücklich, diese geschenkt zu bekommen. Wir bedanken uns sehr und fahren 20 Meter weiter zum nächsten Laden, bei dem wir endlich unsere Chilly Bin bekommen sollten.

Bei jenem Barnsco sehen wir unsere 12V Chilly Bin schon von weitem und sind überglücklich. Ein Preis von 130NZ$ macht uns auch nichts mehr aus. Auch wenn es die Kühlbox mit irgendeiner Mitgliedschaft für nur 99NZ$ gäbe. Wir wollen zahlen und der Verkäufer fragt uns, ob wir ein Boot hätten und wir sagen natürlich „Nein, wir haben nur einen Van“. Darauf sagt er, dass wir somit eh keine Chance auf eine Mitgliedschaft haben und weil wir so nett sind, gibt er uns die Kühlbox trotzdem für den rabattierten 99NZ$ Preis. So viel Glück auf einmal… die miserable Laune am Morgen wegen unserem stinkigen alten und viel zu teuren Van ist bereits verflogen und es wird immer besser.

Eigentlich wollten wir wieder zurück zum Red Beach, um dort zu schlafen, aber es zog uns einfach in die andere Richtung. Nach ein paar 100 Metern die Straße runter, sehen wir einen noch schöneren Blick auf das Meer, als in Red Beach. Hier ist es viel schöner, also bleiben wir hier. Das ist somit die Streuselkrönung der Sahnehaube auf unserem Glück.

Den Platz merken wir uns, fahren aber noch kurz zum Einkaufen in den nächsten kleinen Fleisch- und Gemüseladen. Gewürze und Tiefgefrorener Cordon Bleu für ein erstes warmes Abendessen im Freien.

Um unsere Kühlbox zu füllen, kaufen wir uns beim einem Liquor Shop (dem autorisierten Spirituosenladen) für viel Geld ein 15er Pack Bier. Jeglicher Alkohol in Neuseeland ist 2-3 mal so teuer, wie in Deutschland. Eine günstige Flasche Wein, die bei uns vielleicht 6€ kostet, gibt es in NZ ab 15NZ$. Eine 10€ Schnapsflasche kostet hier auch um die 60NZ$; Säufer werden arm.

Ein 6-Pack Bier, das in Deutschland 3,99€ kostet, gibt es in Neuseeland nur als 4er Pack für 8,99NZ$. Bei einem 15er Pack günstigem Bier waren wir somit bei 22NZ$.

Am Abend wollen wir also das erste Mal die Kochstelle anschmeißen mit neuem Schlauch und neuer Gasflasche, da wir uns jedoch nicht großartig mit Gaskochern auskennen, haben wir nach einigen Fehlversuchen am nächsten Campingbus geklopft und Hilfe geholt. Wie alle Neuseeländer, ist auch dieser Herr sehr zuvorkommend und hilft uns gerne. Er versucht es, doch scheitert auch. Der alte verrostete Gaskocher scheint wohl nicht mehr zu funktionieren. Bei dieser unregelmäßigen Flamme ist es unmöglich und auch zu gefährlich, mit einer Pfanne zu braten.
Zum Glück hat das Teil noch eine Ofen-Schublade! Diese probieren wir aus Spaß auch einmal aus und sie scheint gut zu funktionieren. Die tiefgefrorenen Fleischstücke können wir wunderbar darin garen und haben ein leckeres Abendessen, wie lange nicht mehr. Dazu ein kühles Bier aus der Chilly Bin. Nach einem Tag des Hungerns schmeckt alles 10 mal so gut!

Es wird dunkel, also gehen wir auch schlafen in unserem muffigen alten Bett.

Leon…

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Auckland, Tag 5: Wir richten uns ein

Dies ist unser letzter Tag in Auckland, wir müssen im Hostel um 10:00 ausgeheckt haben, also heißt es wie immer Geld abheben und dann weiter zum Autohändler. Mittlerweile haben wir durch unsere 800NZ$ Raten das Auto fast abbezahlt, es fehlen nur noch 30NZ$, aber dazu kommen noch Versicherung und die Umschreibung des Besitzers, was letztendlich knapp 350NZ$ sind. Die Zulassung für die Straße haben wir noch nicht, können wir aber an jeder Post erledigen und man kann hier wohl problemlos einige Wochen ohne Zulassung fahren.

Nach einer halben Stunde ist der Papierkram erledigt und wir können unseren coolen Toyota Town Ace Van inklusive Bett und Kochstelle in Empfang nehmen, wie schön 🙂

Vom Händler fahren wir direkt rüber zum Hostel, da wir schließlich innerhalb der nächsten 20 Minuten ausgecheckt haben müssen. Zum Glück finden wir einen Parkplatz direkt vor dem Eingang und können unsere Rucksäcke und Klamotten runter tragen. Alles einfach auf’s eingebaute Bett geschmissen, kurz abgemeldet und raus aus dem Hostel, rein in die Freiheit!

Nun, da wir das Auto haben, steht die Einrichtung an, damit das Interieur unseren Ansprüchen gerecht werden kann. Im Baumarkt Nr.1 haben wir uns eine Wäscheleine, eine Plane (als Vordach) und noch etwas geholt. Da dieser Baumarkt jedoch keine 12V Kühlboxen hat, fragen wir nach und werden zum nächsten verwiesen. Die Kühlbox ist auch nicht das einzige, was noch fehlt! Die Gasflasche für die Kochstelle scheint leer zu sein, also brauchen wir auch davon eine neue.

Beim nächsten Baumarkt fragen wir nach der Kühlbox, aber auch dieser hat keine, wir finden einige andere kleine Sachen, die wir noch auf unserer Liste haben und fahren weiter zum nächsten.
Zwischendurch gucken wir bei Einrichtungsläden, Supermärkten und Campingfachgeschäften umher.

Bei Katmandu, einem Campingfachgeschäft finden wir ein Kochset mit einer Pfanne, Töpfen, Tupperschüsseln, Kochlöffeln und Kartoffelschäler. Dummerweise gäbe es das Set ab Mittwoch zum halben Preis, da wir aber davon ausgehen, am Abend etwas zu kochen, brauchen wir es jetzt und müssen den vollen Preis zahlen. Dazu holen wir uns ein Besteckset und Tabletten, um Keime in Trinkwasser abzutöten.
Wir arbeiten die Kleinteile immer weiter ab, aber was uns noch fehlt ist eine Kühlbox, ein Notstromaggregat, Autobatterien und eine Gasflasche für die Kochstelle.

Auf der Suche halten wir bei einem McDonald’s, holen uns ein kleines Frühstück und gucken beim Edel-Autohändler nebenan über den Zaun. Dort stehen wunderschöne Aston Martin, BMW und Maserati. Zögerlich gehen wir etwas näher und betreten auch den Showroom. Der Eigentümer, ein jüngerer Herr begrüßt uns und wir kommen ins Gespräch.

Wie jedem, den wir treffen, erzählen wir , wie wir nach Neuseeland gekommen sind. Er ist sehr interessiert und wir dürfen uns in die schicken Sportwagen setzen. Ein Lamborghini Gallardo, ein brand neuer Aston Martin Rapide und ein Bentley Continental. Man kann sich einfach mit jedem Menschen in Neuseeland super nett unterhalten, wir reden noch ein bisschen mit ihm rum und müssen leider auch weiter.

Mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir suchen uns auf der Karte (iPhone Navigations-Karte) einen schönen Platz am Meer zum übernachten. Sebastian pickt sich einen raus und wir fahren über den Motorway mit maximal 100km/h Richtung Strand. Ich fahre und mir fällt auf, dass das Lenkrad ab 100km/h recht stark zu vibrieren anfängt. Wir gucken mal auf den Kilometerstand des Toyotas, was wir vorher auch noch nie gemacht haben, dummer Weise und sehen, dass er schon 330.000 km runter hat. Da ärgern wir uns über den Kaufpreis von 4950NZ$ und würden die „Schrottkiste“ am liebsten wieder zurück geben. Leicht ausgeschlagene Radlager o.ä. sind bei dem Kilometerstand vermutlich normal… weiter geht die Reise…

Als wir in den nächstgrößeren Ort kommen, denken wir, dass es doch besser ist, zu einem Campingplatz zu fahren, als auf einen Parkplatz, also das Ziel geändert und kurz darauf sind wir schon fast da. Wir sehen am Straßenrand einen Parkplatz, auf dem ein einzelner Camper Van steht und merken uns den Platz, da uns so was eigentlich auch reichen würde, anstelle eines Campingplatzes, aber trotzdem fahren wir 100 Meter weiter auf den Campingplatz und fragen nach dem Preis für eine Nacht: 18NZ$ pro Person. Nach etwas hin und her überlegen, ist es uns doch zu teuer und wir fahren zurück auf den Parkplatz, da wir letztendlich nur im Van schlafen und da ist es egal, wie es drum herum aussieht. Da wir uns nicht ganz sicher sind, ob der Parkplatz umsonst ist, da es Toiletten und ein kleines Häuschen daneben gibt, gehen wir rüber zum anderen Van und fragen nach.

Uns antwortet ein nettes Mädel in unserem Alter, ebenfalls aus Deutschland und wir kommen auch mit ihr ins Gespräch. Sie heißt Lena. Lena hat orange gefärbte Dreadlocks (da ihre Haare sonst im Meerwasser verfilzen würden), kommt aus Hessen und ist schon seit 2 Monaten in Neuseeland. Mit ihrem Onkel hat sie ihren Van perfekt eingerichtet, mit einer riesigen Matratze und Regalen; da werden wir richtig neidisch bei unserem Schrottauto. Sie hat sogar eine Kühlbox in ihrem Auto und einen kleinen Gaskocher, eben alles, was man braucht und das Meiste davon brauchen wir auch noch. Wirklich nett 🙂

Wir fahren hinter ihr her zu einem Strand in der Nähe, an dem man direkt vor dem Meer parken kann und keinen großen Parkplatz um sich hat. Dort reden wir noch ein bisschen über Land und Leute und verbringen dann die erste Nacht in unserem Toyota Van, während draußen ein kleiner Sturm tobt… zuvor müssen wir jedoch die Rucksäcke und alles vom Bett auf die Fahrersitze heben, damit wir Platz zum Schlafen haben… Gute Nacht!

Leon…

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