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Gore, Tag 135: Upload reloaded

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Die App war ja bereits gestern fertig für den Upload, doch wie es unser launisches, mobiles Internet so wollte, brach es kurz vor Ende ab. Da unser Internetvolumen für diesen Monat dadurch so gut wie ausgeschöpft war, blieb uns nichts anderes übrig, als bis zum nächsten Tag zu warten.

Heute ist ein neuer Abrechnungsmonat und so haben wir wieder 4 bzw. mit Aufpreis 8 GB zur Verfügung.
Da wir ein erneutes Abbrechen nicht riskieren wollen, fahren wir die paar Minuten runter in die Stadt und verbinden den Trip mit einem kurzen Einkauf.

Gestern nach dem fehlgeschlagenen Upload, sind wir noch kurz einkaufen gefahren. Die großen Supermärkt haben zwar bis 22:00 auf, aber es war schon 21:40. Im Countdown hat man uns vor der Nase die Planen über das Obst gezogen und die Kühlregale abgedeckt, während man sich eigentlich noch etwas nehmen wollte. Sehr freundlich…

Wenigstens heute bekommen wir im New World (unserem neuen Lieblinssupermakrt, der für uns Pack ’n‘ Save und Countdown abgelöst hat) alles, was wir noch wollten, wie die leckeren Salate!
In Gore verkauft kein Supermarkt Alkohol. Deswegen müssen wir – um uns mal wieder ein Bierchen zu gönnen – zum Liquerland fahren. Gestern war auch dieses schon geschlossen. Es war ja schließlich auch schon spät.

Jetzt haben wir erst mal wieder einen schönen Vorrat!

Die App laden wir hier auf dem Parkplatz hoch und das hoffentlich ohne Komplikationen.
Wenn wir wieder am Campingplatz sind, können wir uns ja auf den Wanderpfad begeben. 🙂

Sehr lustig: An neuseeländischen Tankstellen wird man ausdrücklich vor Diesel GEWARNT, die haben es hier schließlich nicht so mit der Umwelt…

Zurück in unserer „Wohnung“ braten wir uns lecker Schnitzel. Nicht gerade das schönste Wiener-Schnitzel, aber etwas in der Art. Gutes, richtiges, deutsches Essen werden wir „back home“ sehr zu schätzen wissen!

Mal sehen, ob das mit dem Wandern heute noch was wird…

Gore, Tag 116-134: Da sind wir wieder!

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Es ist der 1. Juni und wir melden uns zurück nach einer langen Pause. Es tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat. Wir waren die letzten Tage und Wochen mit der App beschäftigt, die nun endlich fertiggestellt ist. Innerhalb der nächsten Minuten wird sie hochgeladen, geht dann in den „Review-Prozess“ und ist dann hoffentlich nach einer Woche bewilligt und im App Store erhältlich. Bis dahin müsst ihr euch neu etwas gedulden, dieses Meisterwerk bestaunen zu können. Ist es dann so weit, zählen wir auf eure Unterstützung. Runterladen, gut bewerten und weiterempfehlen 😉

Innerhalb der letzten Tage ist daher auch nicht all zu viel bei uns passiert. Bei unserer Suche nach einem Ort, wo wir länger bleiben können, um in Ruhe arbeiten zu können, sind wir nach Gore gekommen, nachdem Alexandra, Queenstown und Wanaka sich als ungeeignet herausgestellt haben. Gore ist ein kleiner Ort, relativ weit im Süden. Hier gibt es den sogenannten „Dolamore Park“, der eine Vielzahl an Wanderstrecken bietet. Nachdem wir in der Stadt nicht fündig wurden, haben wir dort nach einem Stellplatz gesucht, wo wir auch den Generator ab und zu laufen lassen können. Als wir so einen Platz gefunden haben, sehe ich eine Karte, auf der Toiletten und „Power“ eingetragen sind. Gucken wir doch einmal nach, was es dort gibt!

Ein paar Kilometer weiter, führt uns die Straße zu einer Art Campingplatz, an dem es Strom, eine Küche, Duschen und Toiletten gibt. Hier scheint es keine Rezeption zu geben, sondern nur einen Schlitz an der Tür, in den man das Geld wirft: 6 NZ$ pro Person, pro Nacht. Das ist doch sehr günstig!
Wir haben unseren Ort gefunden, an dem wir eine Weile bleiben können. Wir parken den Van auf der ansonsten leeren Wiese. Zur Nebensaison scheint hier nicht viel los zu sein. Ab und zu kommen ein paar Wanderer mit dem Auto vorgefahren und machen sich auf den Weg, die „Walking Tracks“ entlang.
In dem Häuschen, in dem die Küche und Dusche sind, machen wir es uns an einem Tisch bequem und legen uns unser Verlängerungskabel quer durch den Raum von der einzigen Steckdose zu unseren Notebooks. Es ist relativ kühl, aber wir haben ja unseren Heizlüfter, den wir im Warehouse gekauft haben! Für den großes Raum ist dieser zwar unterdimensioniert, doch besser, als kalte Füße. Ab und zu war es so kalt, dass wir den Herd und Ofen angemacht haben, um uns zu wärmen. In einer Ecke des Raumes haben wir uns mit einem Tisch und Handtüchern als Luftschleuse abgeschottet und mit dem kleinen Lüfter geheizt. So geht es die nächsten Tage: arbeiten, essen, schlafen, weiter arbeiten…

Am einzigen Fenster des Räumen platzieren wir unseren Internet-Empfänger. Eigentlich gibt es hier keinen Empfang, aber mit einer ganz bestimmten Position und Ausrichtung ist auch Vollspeed-Internet möglich!? Abhängig von einem Millimeter, schwankt der Empfang von minimal bis maximal.

Das Wasser hier soll man laut Schild vor dem Trinken abkochen und es sieht auch etwas trüb aus. Mit dem Boiler an der Wand ist es jedoch kein Problem, genug Wasser zu haben, auch wenn wir doch lieber das klare Wasser aus unserem Kanister trinken (zusammen mit dem Pulver, das aus dem Wasser leckere Limonade macht).

Am Herd können wir uns mit dem gesammelten Essen aus Christchurch etwas schönes kochen. In Gore kaufen wir ab und zu ein und haben dann wieder genug für eine Woche. Es gibt oft Nudeln, aber wir haben unser Rezept verfeinert. Zum einen kaufen wir jetzt keine Spaghetti, sondern Spiralen und zu unserer Lieblingssoße gibt es auch immer extra Oliven aus dem Glas. Dann noch etwas Pfeffer und Parmesan oben drüber. Gar nicht mal so übel 🙂
Zwischendurch gibt es zur Abwechslung selbstgerechte Hamburger oder Wraps. Ich habe mich zum Meister der Toasties gearbeitet und habe nun den braunen Gürtel im Sandwich-machen. Im offenen Ofen „grillen“ wir den Toast, da es hier keinen Toaster gibt. Dabei kann man ihn mit Salamischeiben bestücken und diese mit Käse überbacken. Um unsere halbwegs eintönige Ernährung zu ergänzen, kaufen wir uns ab und zu Salate mit fertig-Dressing und Garnitur. Schon bei der Farm hatten wir das Kakao-Getränk MILO kennengelernt. Mit Weizenzusätzen oder sowas in der Art, macht es Satt und liefert Vitamin C und was nicht alles. Beim Einkauf haben wir uns eine Dose Milo und mehrere Liter Milch geholt. Das MILO Pulver gibt es auch als Corn-flakes und Müsliriegel. Von den Cornflakes holen wir uns auch öfters welche. Zum einen ein gutes Frühstück und zum anderen ein kleiner trockener Snack für zwischendurch (wie Chips, nur gesünder). Vom ersten Einkauf und 2 Litern Milch, haben wir uns nun auf 6 Liter bei einem Einkauf gesteigert. Es gibt ganze 3L Flaschen! Hier mangelt es uns an nichts.

Um unsere eingekauften Lebensmittel kühl zu halten, haben wir unsere elektrische Kühlbox (die „Chillybin“) an eines der Batterieladegeräte angeschlossen, um sie so mit 12V betreiben zu können.

Die Dusche ist eigentlich auf 5 Minuten Duschzeit begrenzt und laut „Duschanleitung“ fließt das Wasser frühestens nach 5 Minuten wieder. Wir haben herausgefunden, dass man einfach den Lichtschalter (Hauptschalter der Dusche) nach 5 Minuten aus- und wieder einschalten kann und schon kann ohne Verzögerung weitere 5 Minuten duschen und dann wieder und wieder. Die Begrenzung hat wohl mehr Sinn, wenn im Sommer der Campingplatz voll besetzt ist und 100 Leute morgens duschen möchten, doch wir sind ja ganz alleine.

Das Wetter ist ziemlich schlecht und es regnet die ersten Tage eigentlich durchgehend. Da die gesamte Rasenfläche unter Wasser steht, kommen wir mit dem Van kaum raus, um einkaufen zu fahren. Zu dem Regen kommt die beschriebene Kälte. Es war bereits so kalt, dass es zwei mal geschneit hat! Zwar nicht so viel, dass es liegen geblieben wäre, doch es war Schnee! Und ihr in Deutschland habt 30°C und Sonnenschein – gemein. Das Timing für die Reise war wirklich nicht all zu perfekt!

Ab und zu treffen wir Vic, den Betreiber des Campingplatzes. Er ist ein sehr netter älterer Herr, der Reparaturen und Wartungsarbeiten in der ganzen Umgebung des DOC-Campingplatzes ausführt.

Wir teilen ihm mit, dass wir vor haben, länger hier zu bleiben. Nachdem es etwas kälter wurde, haben wir uns einen zweiten Heizlüfter gekauft. Als wir beide Lüfter laufen ließen, ist die Sicherung der Steckdose ab und zu rausgeflogen. Daher hatten wir noch öfters mit ihm zu tun, bis er seinen Elektrikerfreund angerufen hat, um eine stärkere 16A Sicherung einzubauen. Ian (der Englische Elektriker) ist auch ein komischer Kauz; er und Vic machen so ihre Späße und dann machen wir uns wieder zurück an die Arbeit. Die Lüfter laufen jetzt fast den ganzen Tag und ziehen mit ihren jeweils 2000W einiges an Strom, aber dafür zahlen wir ja.

Immer wenn er an der großen Schiebetür-Fensterfront vorbei fährt, grüßen wir nett und er schaut ab und zu nach dem rechten.

Es kommt dann doch ein anderer Camper vorbei. Ein alter Australier. Er erzählt und einiges und gibt uns ein paar Tipps. Dieses soll wohl einer der härtesten Winter werden! Das schlimmste steht uns also noch bevor.

Als er nach einigen Tagen den Campingplatz wieder verlässt, kommen an seiner Stelle zwei Engländerinnen und bleiben zwei Tage. Als sie etwas Wäsche in den Waschbecken waschen, denken wir uns, dass wir das auch machen könnten, um so das Geld für die Wäscherei zu sparen. Waschpulver haben wir noch zu genüge. Die Sachen werden sogar ziemlich sauber, nur die alten Flecken, die seit Singapur nicht raus gehen, kriegen wir auch per Hand nicht raus. Da hilft nur Scherolin 😉

Am Wochenende kommt eine Familie mit ihren Kindern. Die Mutter erzählt uns, dass die Neuseeländische Regierung ganz schlimme Pläne schmiedet, um sich auf die Rugby-WM vorzubereiten. Es sollten Verkehrsregeln geändert werden, Preise steigen und so weiter. Hotels und Campingplätze sind ausgebucht und die Tickets für die WM sind nur für einige 100 Dollar zu ergattern.
Auch Freedom Camping soll in ganz Neuseeland verboten werden! Das soll Müllberge an den Straßenrändern verhindern, doch in unseren Augen wird das eher Backpacker aus Neuseeland vertreiben. Der Reiz des Landes lieg schließlich darin, überall frei herumfahren zu können und dort zu bleiben, wo es schön ist.
Werden die Regeln wirklich in der Form umgesetzt, wird wohl Australien das Nr.1 Ziel werden und Neuseeland vereinsamen.

Ein einhalb Wochen später, kommt ein Deutsches Pärchen vorbei. Julian und Anne gönnen sich eine Auszeit vom Stressigen Job in Deutschland und reisen 1 Jahr durch Neuseeland (von November ’10 bis November ’11), Australien und noch einige andere Länder. Für ihren Campervan haben sie ebenfalls in Auckland beim Backpacker’s Car Market (den Abzockern) mehr gezahlt, als wir. Etwa 5300 NZ$ für einen Van, der nun seinen Geist aufgibt. Er schluckt viel Benzin, viel Öl und der Benzingeruch im Innenraum lässt einen schläfrig werden erzählen sie uns. Der Motor wird anscheinend nicht mehr lange durchhalten. Da sind wir mit unserer „Ugly Betty“ wohl doch nicht so schlecht bedient?
Die beiden haben sich einen Job im Skigebiet gesichert und können uns sagen, dass Skipässe hier sehr teuer sind und für einen Tag gar nicht lohnenswert. Mindestens einen Wochenpass sollte man sich holen, aber das ist dann auch extrem teuer. Wir werden also vermutlich auf das Snowboarden verzichten. Wenn wir zurück in Deutschland sind, ist ja eh schon wieder fast Winter!

Nachdem unsere beiden Campingstühle nachgeben, die wir mit dem Auto bekommen haben, entscheiden wir uns, im Warehouse zwei neue zu kaufen. Für 20 NZ$ pro Stück auch nicht so teuer. Schon am ersten Abend fällt auf, dass sich die Stofffläche, auf der man sitzt, in eine der Klappvorrichtungen reinzieht, wodurch man mit den Oberschenkeln bald auf den Metallstreben sitzt. Bei Sebastian reißen dazu die Befestigungen der Lehne aus, wie wir es schon bei vielen anderen Stühlen gesehen haben. In Neuseeland gibt es wirklich keine Qualität zu kaufen! Selbst die Stühle von Kathmandu, die das 6-fache kosten, werden nicht bedeutend länger halten. Das steht schonmal fest!
Mit mehreren Streifen Klebeband halten nun unsere Stühle zusammen.

Für die App haben wir immer wieder Fotos gemacht, von den Kameras und von irgendwelchen Motiven, um Sachverhalte zu verdeutlichen. Dabei haben wir beispielsweise eine Spiegelreflexkamera bei der Auslösung fotografiert, sodass man den Spiegel, den Verschluss und den Bildsensor sehen kann. Später dann auch in der App zu bestaunen 😉 Außerdem haben wir einen Tennisball im Flug fotografiert, aber mehr so aus Spaß. Durch die App bringt man nicht nur anderen Leuten etwas bei, sondern lernt auch selber eine Menge.
Trotzdem sind wir glücklich, dass wir für’s erste fertig sind. In nächster Zeit wollen wir jedoch auch ein Update nachreichen mit neuen Inhalten, damit die User dran bleiben.

Als wir uns vorgestern fertig gemacht haben, um im Van zu schlafen, habe ich beim ablegen meines Notebooks im Van einen kleinen Schatten unter Sebastians Kopfkissen huschen gesehen. Als ich das Kopfkissen angehoben habe, ist er (wie ich glaube) unter die Matratzen verschwunden. Für eine Spinne war das Ding viel zu schnell und auch zu groß. In dem Küchen-Häuschen haben wir schon öfters eine kleine Maus gesehen. Ist sie irgendwie in den Van gekommen?
Als wir heute aufgewacht sind, haben wir Rascheln und Nagen gehört. Als hätte sich die Maus unter unserer Bettkonstruktion an den Pfeilern zu schaffen gemacht. Es hat aber alles gehalten. Gute deutsche Wertarbeit, die Konstruktion. Aber trotzdem haben wir vermutlich eine Maus im Van. Hoffentlich nagt sie uns keine Kleidung an! Morgen werden wir alles mal ausräumen und nachsehen. Ich meine auch etwas Mäusekot gesehen zu haben… nicht gut.

Als Vic heute mal wieder nach uns gesehen hat, hat er uns erzählt, dass die Brücke bei der Einfahrt zum Campingplatz wohl von einem Wohnmobil beschädigt wurde. Ein Statiker hat gesagt, dass die Holzbrücke neu gebaut werden müsse und das wird Vic 25.000 NZ$ kosten. Darum steigen demnächst die Kosten für den Campingplatz um 60% auf 10 NZ$, aber wir seien nicht davon betroffen. Außerdem wird das Gebiet demnächst von Opossums befreit. Überall werden Gift-Fallen ausgelegt, um die Überträgen von Tuberkulose einzudämmen. Sie könnten sonst das Vieh infizieren und die Tuberkulose in die Nahrungskette bringen.

Da wir morgen das erste mal wieder Freizeit haben, werden wir uns auf einen der Wanderwege begeben und die Natur betrachten. Am Abend gehen wir vielleicht auch in die Höhle, in der man wohl auch Glühwürmchen sehen kann. Da können wir auch Fotos machen. Nicht wie das letzte Mal in den Waitomo Caves, wo das Fotografieren verboten war. Wir hoffen auf ein paar tolle Fotos.
Zumindest, solange das Wetter nicht wieder schlechter wird.

In den Letzten Tagen war es sogar recht warm. Das Wetter schwankt ebenso extrem, wie der Internetempfang. Es wechselt von angenehmer Wärme bis hin zu Schnee und Orkanartigen Windböen innerhalb weniger Tage. Aber wir sind natürlich froh, dass es trotz des nahenden Winters noch einige schöne Tage gibt 🙂

So. Das war’s auch erst einmal wieder. In der nächsten Zeit sollten die Artikel regelmäßiger folgen.

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