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Taupo/Rotorua, Tag 89: Your are german too? That’s nice!

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Soso, heute gibt es wieder einen Kaffee zum Frühstück und dann haben wir vor, weiter zu fahren nach ROTORUA. Vorher müssen wir uns aber noch schön machen und so fahren wir mal wieder ins nahe Schwimmbad, um dort zu duschen. Bei der Gelegenheit verpasst sich Sebastian einen neuen Haarschnitt mit dem Trimmer seines Rasierers. Sieht gar nicht mal so schlecht aus 🙂

Frisch hergerichtet, kaufen wir schnell noch im „Countdown“ einige Sachen ein und machen uns dann auf den Weg: etwa 70 km bis Rotorua.

Auf dem Weg fahren wir bei „Orakei Karako“ vorbei, einer weiteren thermalen Sehenswürdigkeit. Angeblich ist es hier schöner, als bei den „Craters Of The Moon“, dem „Thermal Valley“ und wie sie alle heißen.

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Für 36NZ$ pro Person wird man mit einer kleinen Personenfähre auf die andere Seite eines Flusses gebracht, wo man Geysiere und dampfende Quellen beobachten kann. Tatsächlich bietet sich uns hier der ein oder andere neue Eindruck. Wir sehen die ersten Mud-Pools, die tatsächlich voll mit Schlamm sind. Das liegt vermutlich am Regen der letzten Tage. Auf jeden Fall besser als ausgetrocknete Erdhügel.

Der rest ist eigentlich altbekannt aber trotzdem schön anzusehen. Außerdem gibt es hier eine von zwei Höhlen weltweit, die in einem thermalaktiven Gebiet vorzufinden sind. Die zweite befindet sich in süditalien. Ein Geysir, der angeblich alle drei Stunden ausbricht scheint ziemlich inaktiv zu sein und wir wollen nicht so lange davor sitzen, um zu warten. Also geht des mit der Fähre wieder zurück. Der Kapitän, der diese kurze Strecke hunderte Male am Tag abfährt, driftet das Boot gekonnt mit Gasstößen und Schubumkehr an die Anlegestellen.

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Von hier aus geht es nun die letzten 40 km nach Rotorua, wo wir uns beim iSite Infocenter nach gratis Campingmöglichkeiten erkundigen. Angeblich gibt es hier keine, zumindest keine offiziellen, also fahren wir mal durch die Stadt umher und gucken.

Wir finden einen Park, an dem es öffentliche Thermalquellen gibt (jedoch umzäunt und nicht zum schwimmen geeignet), daneben einen großen Spielplatz und ein Sportplatz/großen Rasen. Hier sieht es gut aus und es gibt kein Schild, das Camping beziehungsweise „Overnight Parking“ verbietet.
Wir fahren noch eine Runde durch die Stadt und gucken uns die Ladenstraßen aus dem Auto an, da heute Sonntag ist und alle Geschäfte geschlossen haben.

Zurück an unserem ausgewählten Platz, sehen wir einen Campervan von „Jucy Rentals“. Die beiden jungen Frauen bleiben anscheinend auch hier, wissen aber nicht, ob es erlaubt ist.

Sebastian und ich gehen ein bisschen auf die Wiese – Frisbee spielen! Wir fragen die beiden anderen, ob sie mitspielen wollen und dabei stellt sich heraus, dass es auch deutsche sind. Wir spielen bis in die Dunkelheit, sodass wir die Scheibe nicht mehr fliegen sehen. Susi und Nici sind größtenteils in Australien unterwegs und sind nun kurz vor ihrer Abreise zurück nach Deutschland in Neuseeland. In zwei Tagen fliegen sie nach Sydney zurück und dann in weiteren drei Tagen nach Deutschland. Sie wundern sich sehr über unser schlechtes Timing mit dem Neuseeländischen Winter, den wir hier erleben werden und darauf den deutschen Winter… Das ist tatsächlich schon etwas blöd!

Wir setzen uns noch etwas zusammen, während Sebastian und ich unser Abendessen zubereiten. Als es dann zu kalt wird, setzen wir uns in ihren geräumigen Mietvan und spielen alle Kartenspiele, die wir so kennen. Von „Shithead“ bis „MauMau“ ist alles dabei. Danach spielen wir am iPad etwas Scrabble und machen Musik mit GarageBand, einer App, die Musikinstrumente darstellt, die man dann digital spielen kann. Vielleicht machen wir morgen noch etwas zusammen, mal gucken, was der Tag so bringt. Er beginnt auf jeden Fall mit Pancakes; so weit haben wir schonmal geplant 😉

Taupo, Tag 88: Nächster Versuch

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Wir wachen auf und das Wetter ist so richtig (wie sagt man es richtig ohne böse Wörter?) SCHLECHT!

Hinter das Lenkrad gequetscht, fährt Sebastian uns beide vor ein nahegelegenes Mini-Café mit der Größe eines Containers (was anderes ist es eigentlich auch nicht), wo wir uns zwei Mochachino für „takeaway“ mitnehmen. Damit kann man sich auch bei kalten Temperaturen wärmen 🙂

Als es etwas schöner wird und die Akkulaufzeiten unserer Notebooks nachlassen, wollen wir wieder zu dem gleichen Café, wie gestern laufen, um die MacBooks dort zu laden. Da das Café aber sehr voll ist, wollen wir keinen stören, laufen weiter zum „Pack ’n‘ Save“, kaufen dort etwas Käse-Schinken-Gebäck und setzen uns anschließend in die örtliche Bibliothek, die nicht weit von unserem Parkplatz entfernt ist. Das ist eigentlich eine sehr gute Idee. In öffentlichen Bibliotheken können wir eigentlich öfter bleiben. Dort gibt es schließlich Strom umsonst und es ist warm und bequem; das merken wir uns für später! In die Bibliothek „schmuggeln“ wir unsere Autobatterie mit Ladegerät in einer Kühltasche rein, wo wir diese an einer Steckdose laden…

Als es so weit ist, dass auch diese Lokalität die Schotten dicht macht, wollen wir am Abend wieder zum türkischen Imbiss und ziehen so von einem Ort zum Anderen, um kein Geld für einen Campingplatz oder ähnliches zahlen zu müssen.

Am Restaurant/Imbiss angekommen, sehen wir, dass dieser bereits geschlossen hat. Die Öffnungszeiten werden heute mit „late“, anstatt der üblichen 9:00pm angegeben, was für uns heißt: SPÄTER als 21:00. Es ist aber gerade einmal 20:00. Na super!

Unser nächstes Ziel: Burger King. Hier gibt es doch bestimmt auch Steckdosen und bei der Gelegenheit können wir auch etwas essen. Gesagt – getan!
Hier können wir den ganzen Abend bis Mitternacht sitzen und anschließend, wie geplant wieder in den Club gehen.

Als wir dann spät am Abend die Notebooks im Auto eingeschlossen haben und losziehen, bietet sich uns eigentlich das gleiche Bild, wie am Tag zuvor. Die Musik ist die gleiche, nur sind die Leute diesmal andere. Wir versuchen es gegenüber im „Irish Pub“, wo auch ab und zu eine Live-Band spielt. Aber genau das gleiche, nur dass die Leute hier noch älter sind. Alle, die keine Lust mehr auf den einen Club haben, kommen also hier hin und so sehen wir einige Leute, die wir gestern im „EleMent“ gesehen haben. Wir sitzen da und gucken auf einem großen Fernseher an der Decke ein Dart-Match. Dann wird es auch wieder so langweilig, dass wir gehen.

In Deutschland war das abendliche Weggehen doch irgendwie besser. Mit vielen Freunden in einen Club, der bereits voll ist, gute Musik, gute Stimmung und so weiter…

Taupo, Tag 87: „Ein Kaffee und ein Strom, bitte.“

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— Bilder folgen!! —

Um unseren Van stehen viele Autos, sogar die sonst freien dreier-Parkplätze, auf denen wir stehen, sind besetzt! Wir sehen, dass auf der großen Wiese wieder ein riesiges Zelt aufgebaut ist, in dem wohl eine „Home & Garden Show“ stattfindet, die nicht gerade wenig Leute besuchen.

Da unsere Notebooks leer sind und die Autobatterien auch nicht mehr viel Saft haben, entscheiden wir uns, zu einem Café zu gehen. Wir haben das Café „replete“ vor ein paar Tagen empfohlen bekommen und gehen dort mit unseren Notebooks hin, bestellen zwei von den wunderschönen Mochachinos. Wir fragen nach Erlaubnis und setzen uns dann mit unseren heißen Getränken an den Tisch, laden unsere Notebooks und arbeiten dann daran. Wir bleiben mehrere Stunden, trinken ab und zu einen Kaffee und essen Kleinigkeiten.

Um 15:00 sind unsere Notebooks voll und wir auch, also gehen wir zurück zum Auto und arbeiten dort, bis um 19:30 die Akkus wieder leer sind. Was gibt es besseres, als Abendessen und Strom miteinander zu vereinen? Somit gehen wir zu dem türkischen Imbiss, bei dir wir schon zuvor gegessen haben und dürfen uns auch dort mit den Notebooks hinsetzen und diese laden. Wunderbar 🙂

Wir bleiben dort, bis das Restaurant um 21:00 schließt. Wir setzen uns noch kurz ins Auto und entscheiden dann, durch Taupos Clubs zu ziehen, schließlich ist es Freitag abends!
Auch von den „Locals“ empfohlen bekommen haben wir den Club „EleMent“. In diesem Club/Bar waren wir bereits mit Alois, dem Deutschen, den wir beim Skydiving kennengelernt haben und mit dem wir an dem Abend noch umhergezogen sind. Der Club gehört zu einem Backpacker-Hostel, somit ist das Publikum auch recht jung, was sich gegen 0:00 aber ändert.

Mit der Bemerkung „Der DJ hat es nicht so drauf!“ hören wir die gleichen Lieder immer und immer wieder. Die guten Lieder, die wir mögen spielt er nur bis zu Hälfte und sonst wird es auch nicht besser. In Taupo sind einfach zu wenig junge Leute, wodurch im Club keine wirkliche Stimmung aufkommt und es ist eher langweilig. Morgen abend könnte man einen weiteren Versuch starten…

Aber jetzt erst einmal ab ins Bett.

Taupo, Tag 86: Das Übliche

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Am nächsten Morgen wachen wir gerade auf, als die beiden Israelis bereits weiter fahren, da sie noch viel vor haben. Somit haben wir den ganzen Tag Zeit zum Programmieren…

Mein letzter Kontoauszug verrät mir, dass so langsam mein Konto gegen 0 läuft, daher muss ich viel an meiner App schreiben und das ist auch der Grund dafür, dass die Artikel immer etwas länger brauchen. Zum Mittag holen wir uns bei einem Türkischen Imbiss zwei Türkische Pizzen – sehr lecker!

Sebastian guckt bei der Post nach, wie viel ein Packet nach Deutschland kostet und sonst passiert nicht mehr viel…

Taupo, Tag 85: Mal wieder neue Bekanntschaften

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— BILDER FOLGEN! —

Heute fahren wir dann noch einmal zu den Huka Falls, um dort gute Fotos zu machen. Heute ist der Wasserfall sogar noch viel aktiver, als das letzte Mal, das wir ihr gesehen haben! Bei gutem Sonnenschein sind die Huka Falls noch beeindruckender. Unvorstellbar diese Wassermassen, die da runter kommen!
Da das Wasser nicht tief fällt, drückt es sich tief unter die Oberfläche und erzeugt Strudel, Strömungen und diese kommen noch 200 Meter weit weg an die Oberfläche.

Danach geht es dann zurück zu den „Craters Of The Moon“, ein weiterer der vielen Thermalen Bereiche, die es hier in der Umgebung gibt. Ein einstündiger Rundgang zeigt einem dabei die üblichen Löcher im Boden, aus denen Dampf kommt, sowie einige größere Krater, die dem Areal seinen Namen gaben.

Anschließend fahren wir in die Stadt und suchen nach einigen Geschenken für die Familie. Bald schicken wir ein Päckchen nach Hause, passend zu Ostern 🙂

Wir setzen uns zurück an unseren Van und arbeiten… Dann fährt ein Auto vor und zwei junge Damen steigen aus und fragen uns, ob man hier über Nacht bleiben kann. Da wir schon über eine Woche hier schlafen, bestätigen wir, dass es kein Problem ist. Die beiden kommen aus Israel, heißen Sapir (22) und Adi (22). Natürlich schreiben sie etwas auf unseren Van (auf hebräisch). Adi schreibt eine Zeile aus einem Israelischen Lied über die Schönheit Israels, die schöne Natur und Blumen. Dahinter schreibt sie, dass Neuseeland jedoch schöner ist 🙂

Sapir und Adi waren bereits auf der Südinsel und wollen nun weiter in den Norden. Da wir aus dem Norden kommen und in den Süden wollen, geben wir uns gegenseitig Tipps und zeigen den beiden ein paar Bilder und Videos. Natürlich haben wir uns auf Facebook gegenseitig befreundet 😉

Als die beiden gerade ins Bett gehen, kommt ein junger Mann die Straße entlang und spricht uns an. Sebastian begrüßt ihn aus Spaß mit „Servus“ und da fragt uns der Fremde, ob wir denn auch aus Deutschland kämen. Dann können wir ja auf deutsch weiterreden. Er stellt die gleiche Frage, ob man hier über Nacht bleiben kann.

Durch diese Frage haben wir so ziemlich alle Leute kennengelernt, die wir jetzt zu unseren Freunden zählen.

Auch wir kommen ins Gespräch. Er und sein Freund (der im Auto schon schläft) waren ebenfalls bereits auf der Südinsel und können uns daher noch mehr Tipps geben. Die beiden haben in Deutschland eine Fahrrad-Produktion mit Verkauf am Laufen, haben in Auckland bei „Shimano“ gearbeitet und haben jetzt noch zwei Monate zum Herumreisen.

Wir trinken noch ein paar Bierchen zusammen, reden noch etwas und gehen dann ins Bett. Abends wird es jetzt im Herbst schnell dunkel und recht kühl…

Taupo, Tag 84: Wirf den Ring ins Feuer!!

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Früh am Morgen um 6:15 stehen wir auf und sind nicht glücklich, aus den halbwegs warmen Schlafsäcken in die Kälte und Dunkelheit zu müssen. Die Scheiben sind durch die Kälte komplett beschlagen, aber zum Glück müssen wir noch kein Eis von den Scheiben kratzen. Schnell alles runter von den Sitzen, hinten auf die Luftmatratzen und dann fahren wir 45 Minuten nach Tongariro zum „Base Camp“, von wo aus wir mit dem Bus zum Startpunkt des 19,4 km langen „Tongariro Crossing“ gefahren werden. Dort ist noch Zeit für ein kurzes Frühstück und dann ziehen wir uns kurze Hosen, Wander-/Sportschuhe, Pullis und Jacken an. Da es die Möglichkeit gibt, neben dem normalen Wanderweg, auch noch den „Mount Ngauruhoe“ zu besteigen und dort oben Schnee liegt, nehmen wir unsere dicken Jacken mit! Wir bekommen einen Zettel in die Hand gedrückt, auf der der Wanderweg beschrieben ist, sowie die Routen zur Besteigung des „Mount Ngauruhoe“ und „Mount Ruapehu“. Die Dauer der Wanderung wird mit 8 Stunden angegeben. Da wir jedoch „fit aussehen“, schaffen wir es bestimmt weitaus schneller. Je nach Timing, könnten wir uns dann aussuchen, ob wir „Mount Ngauruhoe“ besteigen möchten. Etwa um 8:30 werden wir unsere Wanderung beginnen und haben Zeit bis 17:30, wenn er letzte Bus die Wandernden zurück zum Base Camp fährt.

Dann geht es los. Wir werden mit einem weiteren Wanderer in einem kleinen Van zum Startpunkt gefahren. Dieser liegt etwa 1131 m über dem Meeresspiegel. Sebastian „trackt“ unseren Weg mit seinem iPhone über GPS. Das erste Stück des Weges ist sehr angenehm zu laufen und wir können gut Strecke machen, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 5 km/h.

Aus dem Kiesweg wird ein etwas steileres Stück, dass durch felsiges Gebiet führt, wodurch man auch mal über einige Steine klettern muss. Danach folgt ein langes Stück über einen Holzsteg. Wir überholen einige Wanderer und liegen gut in der Zeit.

Den ersten Checkpoint, an dem es Toiletten gibt, passieren wir ohne große Mühe, doch dann folgt ein steiles Stück, an dem man viele Höhenmeter über Treppen absolviert.

Unsere Beine sind schon jetzt nicht mehr so fit, wie am Anfang und so langsam wird die Atmung auch schon schneller. Wir machen ein paar kurze Pause und laufen dann weiter, um nicht zurückzufallen.

Hier kommt die Abzweigung zum Mount Ngauruhoe, den wir bereits von weiter Entfernung gesehen haben.

Bisher haben wir etwa 6 km der insgesamt 19,4 km hinter uns gelassen. Die Besteigung des Berges – der bereits als Kulisse zum „Der Herr der Ringe“ diente (Schicksalsberg in Mordor) – wird auf unserem kleinen Zettel mit 1 – 1,5 Stunden angegeben. „Wir schaffen es bestimmt in einer Stunde, oder sogar weniger!!“. Also ab nach oben!

Vor uns liegen 800 Höhenmeter! Schon nach den ersten 20 Minuten müssen wir eine kleine Verschnaufpause einlegen. Auf dem Geröll, mit dem der ganze Berg bedeckt ist, rutschen wir mit jedem Schritt etwas ab, was das Laufen sehr anstrengend macht. Dazu haben wir beide unsere Kameras in der Hand und Sebastian hat den Rucksack mit Essen und Trinken auf dem Rücken. Wir schleppen uns also Meter für Meter den Berg hoch und neben uns sehen wir einige Menschen, die den Berg hoch laufen, als wäre nichts gewesen. Bestimmt sind das langjährige Bergsteiger… Als uns jedoch auch einige ältere Leute überholen, werden wir nachdenklich. Auf etwa der Hälfte des Weges nach oben, wird es sehr steil. Auf dem losen Boden findet man kaum noch Halt und sucht kleine Felsen, die aus dem Boden ragen, um darauf Grip zu finden. Immer wieder müssen wir eine Pause einlegen, da es unglaublich anstrengend wird.

Eine Stunde ist schön längst vergangen und wir haben das schlimmste noch vor uns. Die Steigung nimmt mit jedem Meter zu und es ist bereits zu spät zum Umkehren. „Wir müssen da jetzt hoch!“; angeblich ist die Aussicht von oben so lohnend, dass sich die Qual doch auszahlen soll. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf geht es weiter die letzte 400 Höhenmeter nach oben. Über einen Kilometer haben wir bereits an horizontaler Entfernung zurückgelegt. Irgendwann kommen wir dann an die Schneegrenze, wo man ab und zu bis zu den Knien einsinkt.

Dann haben wir es endlich geschafft! Nach über 1,5 Stunden. Wir sind oberhalb der Wolkendecke, aber um uns ist zum Glück klarer Himmel. Jedoch bläst ein starker und kalter Wind! Jetzt wissen wir, warum wir die dicken Jacken dabei haben. Wir können von hier oben auf den „Mount Ruapehu“ herunter auf dessen blau strahlenden Kratersee. Die Aussicht auf 2280 m ist zwar ganz nett, aber ob sich das gelohnt hat? Nachdem ich eine Bergsteigergruppe mit NZ-Flagge fotografiert habe, haben sie uns die Flagge für ein stolzes Foto überlassen.
Auf dem Gipfel des Schicksalberges essen wir etwas und müssen dann nach ein paar weiteren Fotos schon wieder den Abstieg beginnen, da der Aufstieg unseren Zeitplan doch etwas durcheinander geworfen hat. Leider haben wir keinen Ring, den wir ins Feuer werfen können, wie Frodo im Film.

800 Höhenmeter in die Tiefe… Na toll. Schon beim Aufstieg, haben wir andere beim Abstieg beobachtet und wissen, wie es in etwa am besten geht. Nachdem wir wieder unterhalb der Schneegrenze sind, bewegen wir uns mit keinen Sprungschritten nach unten. Hier oben ist das Geröll viel grober und mit jedem Schritt rutscht man einen Meter in die Tiefe und löst kleine Steinlawinen aus. Weiter unten ist feinerer Kies, der die Schuhe auffüllt, wodurch der Abstieg nicht angenehmer wird. Wenigstens kommt man so mit jedem Schritt gut voran, muss aber mit höchster Vorsicht das Gleichgewicht halten, da wir schließlich noch die Kameras in Händen halten. Nach dem kraftraubenden Abstieg, sind wir überglücklich, als wir ebenen, festen Grund unter den Füßen haben. Schnell noch das Zusatzgewicht an Steinen und Erde aus den Schuhen leeren und dann müssen wir schnell weiter, um bis 17:30 am Parkplatz zu sein! Um uns herum ist kaum noch ein Mensch. Zu Beginn musste man sich zwischen den umgebenden Leuten schon fast durchdrängeln, doch die sind vermutlich schon lange fertig mit der Wanderung. Durch die Besteigung hat sich unsere Durchschnittsgeschwindigkeit auf 2,3 km/h verringert!

Das Gerade Stück, das wir nun auf einer Hochebene ablaufen ist eine wahre Wohltat gegen den Auf- und Abstieg. Wir fragen uns, wie es all die anderen Leute nur annäherungsweise so schnell auf den Berg geschafft haben. Wir sind ja nicht gerade unsportlich und wurden trotzdem von 40 und 50 Jährigen überholt!

Sebastian hat unseren Weg mit seinem iPhone getrackt.

Der Anstieg, der jetzt folgt und am „Mount Ruapehu“ entlang führt, ist eine wahre Qual. Die Muskeln in unseren Beinen brennen und Sebastian bekommt schon Krämpfe. Es bleibt jedoch keine Zeit für eine Pause, da noch weit über 10 km vor uns liegen! Ab der Hälfte des „Tongariro Crossing“ geht es zum Glück bergab durch relativ flaches Gebiet. Vom Berg hinunter sehen wir riesige Täler, in denen einst die Lava entlangfloss.

Drumherum sehen wir zwei große Schwefelseen, in denen blaues Wasser ist, umgeben von gelben Schwefelrändern. Der Geruch ist nicht so schön, aber gerade noch zu ertragen…

An einer Steigung treffen wir einen Wanderer, der ebenfalls völlig fertig ist. Er ist Amerikaner und wundert sich ebenfalls, wie die anderen Leute hier diesen Wanderweg so schnell absolvieren können. Auch er hat den Schicksalsberg erklommen und ist in der gleichen Situation, wie wir. Sein letzter Bus fährt jedoch bereits um 16:00. Wir gehen das folgende Stück bis zum vorletzten Checkpoint gemeinsam. Wir reden ein bisschen über unsere Reise und sagen ihm, dass wir in unserem Camper Van schlafen und zuvor in Taupo waren. Er fragt uns mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit, ob unser Van denn der bemalte und verkünstelte ist. Er hat ihn wohl zuvor in Taupo gesehen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auf der Wanderroute zwei Backpacker in einem Van trifft und gerade diesen beiden der Van gehört, den er gesehen hat?? Ein unglaublicher Zufall…

Wir haben für jeden zwei 0,5 Liter Flaschen Wasser mitgenommen, die aber schon nach der Besteigung des Bergs fast leer waren. Hier am vorletzten Checkpoint können wir das Wasser auffüllen. Nun müssen wir nur noch 6,4 km bis zum Parkplatz laufen, wo hoffentlich der Bus auf uns wartet. Im Stechschritt geht es mit 7 km/h Richtung Ziel. Das erhöht unsere Durchschnittsgeschwindigkeit auf etwa über 3 km/h.

Das letzte Stück führt durch einen Wald, der ganz schön aussieht.

Als wir am Parkplatz um 17:00 ankommen, sind wir überglücklich, ziehen unsere Schuhe aus und legen uns auf das Gras. Der Abholservice kommt erst in einer halben Stunde, daher können wir uns jetzt etwas ausruhen und unsere vollgeschwitzten Sachen ausziehen.

Zurück am Base Camp lassen wir die Leiterin etwas auf unseren Van schreiben und fahren dann ins Taupo SPA Schwimmbad, um uns zu erholen. Für gerade einmal 6,70NZ$ Eintritt pro Person können wir hier in warmen Becken schwimmen, die auch in den Außenbereich führen. Außerdem gibt es dort eine Sauna und eine Dampfsauna! Für mich war es das erste Mal in einer Sauna… Sehr schön! Wir haben uns dort fast zwei Stunden entspannt, bis um 21:00 das Schwimmbad geschlossen hat.

Zurück an unserem Stammplatz neben dem Polizeirevier, können wir nun richtig gut einschlafen nach der Anstrengung. Schöne gute Nacht!

Taupo, Tag 83: Sightseeing

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Bevor wir den Campingplatz verlassen, nutzen wir dessen Vorteile nochmals voll aus, machen in der Küche Pencakes, Laden die letzten Akkus und unsere Notebooks voll, duschen noch einmal und dann erkunden wir die Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

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Als erstes liegt das „Wairakei Thermal Valley“ auf unserem Weg. Auf einem privaten Grundstück kann man hier für 10$ pro Person einen Bereich besichtigen, in dem heißer Dampf aus dem Boden steigt. Schon von weitem riecht man die schwefelhaltige Luft. Entlang eines kleinen Baches steigt hier der Dampf aus vielen kleinen Löchern. Der Boden ist teilweise rot, gelb oder grün gefärbt von den Partikeln, die der Dampf mit an die Oberfläche bringt.

Aus einer tiefen Felsspalte strömt so viel Dampf, das ist unglaublich. Weitere Attraktionen des Thermal Valley, wie der „Choclate Pot“ sind jedoch nicht so spektakulär. Vielleicht war dies einmal ein blubbernder Schlammtopf, doch wir sehen nur ein paar Löcher im Schlamm, aus denen Dampf kommt. So wie hier überall. An einer steilen Steinwand kommt aus einigen großen Löchern so viel Dampf, dass man die Luftströmung deutlich hören kann. Wie ein Föhn! Sehr beeindruckend, was für unbekannte Kräfte unter der Erde ihr Werk treiben.

Auf dem Hof vor dem Eingang des Thermal Valleys, tummeln sich viele Hühner, Enten, Pfaue und Lamas.

Fast wie im Zoo hier! Der Junge Herr hinter dem Tresen lässt sich überreden, etwas auf unseren Van zu schreiben.

Danach geht es die holprige Straße zurück und nur ein paar hundert Meter weiter gibt es schon die nächste Attraktion: das riesige Wärmekraftwerk mit dicken Rohrleitungen und Schornsteinen, die den heißen Dampf in unglaublichen Mengen ablassen. In der hellen Mittagssonne scheint der Dampf in hellem weiß vor den Wolken im Himmel.

So, genug gesehen. Weiter geht es die Straße zurück zu den „Wairakei Terraces“. Hier kann man für rabattierte 5NZ$ den Rundweg entlanglaufen, da gerade umgebaut wird. Hier gibt es eine große Pool Area, die aber noch nicht ganz fertiggestellt ist. Sieht aber schon sehr beeindruckend und schön warm aus!

Das heiße Wasser kommt oben aus der obersten Terrasse. Hier sprudelt ein Geysir kochendes Wasser und Dampf einige Meter in die Höhe, das dann über die Stufen nach unten fließt. Die Sedimente lagern sich überall ab, wodurch alles aussieht, wie in einer Tropfsteinhöhle.

Vor dem weißen Kalk (oder was auch immer) leuchtet das Wasser in einem knalligen Hellblau. Sehr paradiesisch!

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Das Maoridorf ist leider zur Zeit ebenfalls besetzt und wir können in einer menschenleeren Lagerhalle einige große Holzpfähle mit tollen traditionellen Schnitzereien betrachten, die hier angefertigt werden.

Dann geht es weiter zur nächsten Attraktion: Das „Volcanic Activity Center“ sieht jedoch nicht sehr spektakulär aus und so fahren wir weiter zum „Honey Hive“, wo man Honigprodukte probieren und kaufen kann. Es gibt viele leckere Honigsorten, Honigbier, Honigeis (sehr zu empfehlen) und Pflegeprodukte. Alles ganz stolz „Made in New Zealand“.
Jetzt fahren wir schnell zu einem Staudamm (Aratiatia Dam) am Ende des Flusses, auf dem sich auch die „Huka Falls“ befinden, die wir bereits aus dem Helikopter und von Jet Boot aus gesehen haben. An diesem Damm werden alle zwei Stunden zwischen 8:00 und 168:00 die Schleusentore geöffnet und so die „Huka Rapids“ (Stromschnellen durch ein enges Tal) entfesselt.
Was wir nicht gesehen haben, die „Vorstellung“ um 16:00 findet nur bis zum 1. April statt. Zur Winterzeit wird täglich das letzte Mal um 14:00 geflutet. Also sind wir schon zu spät, das Warten war umsonst und wir müssen in zwei Tagen noch einmal kommen, da wir für morgen schon etwas geplant haben.

Schnell noch zu den Huka Falls, bevor das Licht weg ist! Doch da ist es schon zu spät und der gigantische Wasserfall liegt im Schatten. Tolle Fotos müssen wir also auch dann in zwei Tagen machen… Ebenfalls ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel, wie die 270.000 Liter Wasser herabstürzen. Auch wenn sie nicht tief fallen, so erkennt man doch die Masse und Kraft, die dahinter steckt und die ist einfach gewaltig!!
Was wir uns überlegt haben, morgen zu machen ist eine Wanderung auf den „Mount Tongariro“. Dort kann man 18,5km weit über den Berg laufen, der auch die Kulisse zum „Herr Der Ringe Films“ gebildet hat. Soweit ich weiß, ist dies der „Schicksalsberg“ in Mordor. Wir haben im Infocenter die Tour gebucht, bei der wir unser Auto sicher abstellen können und mit dem Bus zum Startpunkt des „Walkway“ gebracht werden und vom anderen Ende aus wieder zurück zum Parkplatz. Da die Einbrecher wissen, dass ein abgestelltes Auto mindestens 6-8 Stunden unbeaufsichtigt ist, wird dort viel eingebrochen, doch der Parkplatz des Veranstalters, wo wir morgen parken werden, ist sicher. Sollte er zumindest sein…
Wir haben bereits einen Kamerarucksack ausgeräumt und mit Trinkflasche, Bananen und Äpfeln voll gemacht, sowie mit unserem Lieblings Käse-Schinken-Brot.
Gleich gehen wir auch schlafen, um morgen fit zu sein, da wir um 6:00 aufstehen müssen, über eine Stunde zum Base-Camp fahren müssen, wo wir das Auto stehen lassen und von da aus mit dem Bus zum Startpunkt fahren. Dann wird gewandert was das Zeug hält und fotografiert. Es sollte sich die ein oder andere gute Aussicht bieten 😉

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Taupo, Tag 81: Im Gegensatz zu gestern: LANGWEILIG!

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Diese Nacht war es wieder ziemlich kalt, doch mit ein paar Schichten Kleidung am Körper ist es erträglich.

Wir machen eine kleine Wandertour zum „Taupo Bungy“, wo wir gestern gesprungen sind, um uns unsere Videos zu kaufen. Wir kaufen jeder ein T-Shirt mit der Aufschrift „Why live on the edge, when you can jump off?“. Ein sehr passender Spruch. Ich lasse mit eine DVD machen mit dem Video vom Sprung und Sebastian holt sich einen USB Stick mit dem Video und zusätzlich ein paar Fotos.

Das gratis Internet, das hier angeboten wird, verleitet uns dazu, noch ein paar Minuten da zu bleiben.

Dann laufen wir aber wieder zurück. In der Stadt gucken wir nach einem Laden, den wir aus dem Auto gesehen haben, wo man Quiksilver, Billabong und weitere Klamotten kaufen kann, können ihn aber nicht mehr finden. Dafür gucken wir bei einem Jagd, Camping und Fischerladen vorbei. Wir kommen, wie so oft mit der Verkäuferin ins Gespräch, gucken uns fröhlich um und reden eine Weile über die deutschen „LED-Lenser“ Taschenlampen im Schaufenster und können auch ein paar ausprobieren.
Das viele Angelzubehör wäre bestimmt etwas für Sebastians Vater! Im August können wir hier noch einmal vorbeifahren 😉
Wir sehen auf der großen Wiese, vor der wir geparkt haben wieder dieses riesige Festivalzelt. Viele Leute scheinen dort etwas aufzubauen und vorzubereiten, wir wissen aber nicht, was hier stattfinden wird.
Da es noch recht früh ist, überlegen wir zu den „Craters Of The Moon“ zu fahren. Das sind kleine Krater im Boden, aus denen Geysire sprudeln. Das Auto springt jedoch nicht mehr an, da wir wieder einiges über die Batterie geladen haben. Dann bleiben wir halt hier und programmieren.
Nach und nach füllen sich die Parkplätze und Wiesen um uns mit großen Wohnmobilen. Anscheinend haben diese etwas mit dem „Festival“ oder was auch immer zu tun.
Wir hören Leute jubeln und über die Straße laufen immer wieder kleine Gruppen von Läufern, die hier am Checkpoint vorbei laufen. Dabei können sie sich ausruhen und um die Wohnmobilen von ihren Helfern und Freunden massieren lassen. Dann geht es in der Abenddämmerung weiter zum nächsten Checkpoint. Die Camper neben uns erklären, dass dies ein Lauf für den guten Zweck ist, bei dem man 100km in 36 Stunden läuft oder als „Runner“ in 11 Stunden. Von den Runners gibt es aber nur wenige. So schnell, wie alle gekommen sind, fahren die Wohnmobile auch wieder weg, wenn sie ihr Team versorgt haben. Am nächsten Checkpoint müssen sie wieder bereitstehen und ihre vielen kleinen Camps aufschlagen.
Als es dann wieder ruhig wird und nur noch vereinzelt Gruppen ins Ziel kommen, gehen wir ins Bett und müssen dann morgen zu einem Campingplatz um unsere Utensilien mit Strom zu versorgen.

Lake Taupo, Tag 80: Adrenalin satt

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Es ist kalt in unserem Van und die Sonne noch nicht stark genug um die leichte, partielle Wolkendecke zu durchdringen. In dieser Nacht hatte es laut Wetter App -0° Celsius. Dafür, dass unsere Schlafsäcke für -5° ausgelegt sind und die Extremtemperaturen sogar deutlich darunter liegen, haben wir die Kälte doch deutlich zu Spüren bekommen.
Etwas durchgefroren stehe ich um kurz nach 7 auf, während Leon noch etwas in seinem Schlafsack verharrt.
Ich warte auf die Sonne und koche erst einmal etwas Wasser in unserem wunderbaren Weber Grill für einen warmen Tee – das Beste bei einer solchen Kälte.

Heute erwartet uns so einiges ! Am Vortag hatten wir uns entschieden das sogenannte 4-Play zu buchen. Dabei handelt es sich um eine Art Paket, bestehend aus vier Attraktionen rund um Taupo. Dazu gehören: Bungeespringen, Jetboot fahren, Helikopter fliegen und Fallschirmspringen. An Adrenalin sollte es uns am heutigen Tag also wohl nicht fehlen.

Es ist so kalt, dass sogar der See dampft

Wir können uns beide auch nicht wirklich vorstellen wie es wohl sein wird, wenn man beim Bungee auf der Plattform steht und man in die Tiefe springen soll. Oder welche Gedanken man hat, wenn man aus 12.000 Fuß, etwa 4.000 Meter, aus einem Flugzeug springt. Na wir werden es schon früh genug erfahren.

Nach unserem Tee checken wir in der mittlerweile aufgegangen Sonne noch unsere Mails. Etwas Zeit bleibt noch bis wir uns um 9 Uhr bei „Experience Taupo“ einfinden müssen. Von dort aus werden wir dann zur ersten Station unseres Tagesprogramms abgeholt.

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Wie sich sicher einige noch erinnern, habe ich am Anfang an einer App gearbeitet, diese hatte ich bei Apple eingereicht und es sollte langsam Zeit werden, dass diese für den AppStore zugelassen wird. Ich rufe also noch kurz die Apple Seite auf um den Status zu prüfen und was sehe ich ? ABGELEHNT
Ich krame also in Windeseile mein MacBook raus, korrigiere die Beanstandung und lade die App erneut zu Apple hoch. Gerade noch rechtzeitig geschafft. Jetzt müssen wir uns beeilen um es bis 9 Uhr zum etwa 300m entfernten „Taupo Experience Center“ zu schaffen.

Leon hat seinen Fotorucksack dabei, schließlich wollen wir die Momente dieses aufregenden Tages auch festhalten. Neben der Nikon haben wir auch die beiden Action Kameras dabei, optimal zum Fallschirm- und Bungeespringen.

Um Punkt 9 Uhr erreichen wir unser Ziel. Kein Bus oder Van zu sehen, der uns abholen soll. Wir gehen also in das Informationsgebäude und geben der Dame unsere Buchungsunterlagen. Sie gibt jedem von uns ein Schlüsselband mit einem Klarsichtumschlag und einem USB Stick. Der USB Stick beinhaltet werbe Fotos und Clips und ist dazu da, dass wir Fotos von unseren Attraktionen direkt auf den Stick gesichert bekommen. Die junge Dame meint wir könnten den Werbekram einfach runterlöschen und den Stick dann weiterverwenden. Außerdem sollte unser „Abholservice“ in wenigen Minuten eintreffen. Das fängt ja wunderbar an.

Wie sich schnell rausstellt, war „wenige Minuten“ leicht untertrieben und so warten wir rund 30 Minuten. Stören tut uns das nicht, wir haben schließlich Zeit 🙂
Später stellt sich heraus, dass die Fahrerin, die uns abholen sollte neu ist und sich erst verfahren hatte.

Mit leichter Verspätung kommen wir dann bei der ersten Attraktion an: Bungee.

Etwa 5 Minuten außerhalb von Taupo ist an einem Flusszulauf ein Plattform die etwa 20 Meter über die rund 50 Meter hohen Klippen hinausragt. Dort sollen wir uns also allen Ernstes runter stürzten ? Und für sowas bezahlen wir auch noch Geld ? JA! 🙂
Wir werden gewogen und stellen uns dann hinter nur einer wartenden Person auf der Plattform an.

Alles ist Zig-Fach gesichert und macht trotz der Höhe einen sehr sicheren Eindruck. Meine Höhenangst ist wohl in Deutschland geblieben und ich hatte keinerlei Probleme auf der Plattform :).
Nachdem der junge Mann vor uns seinen Sprung absolviert hat, bin ich an der Reihe. Man bekommt einen Brustgurt angelegt, der aber nur zum Tragen kommt, wenn die Gurte um die Füße aus welchen Gründen auch immer nicht halten sollten. Beim Anlegen der Gurte wir alles von Instruktor mehrfach geprüft. Anschießend stellt man sich etwa einen Meter vor dem Abgrund hin, bekommt das schwere, etwa 6 Zentimeter dicke Gummiseil an Füßen eingeklinkt und wir von einem zweiten Instruktor komplett durchgecheckt. Dabei geht er alle Punkte die er checkt durch uns sagt dabei schnell was er macht, dabei hört der andere Instruktor zu und prüft ob er etwas vergessen hat. Das gleiche passiert anschließend erneut. So dass der Instruktor der gerade nur zugehört hat nun alles erneut checkt usw… .

Sicherheit steht hier an oberster Stelle. Und so soll es ja auch sein: No Risk, Just Fun.

Durchgecheckt tapse ich zur Absprungposition. Da die Füße mit einem Gurt verbunden sind, hat man nur etwa 20 Zentimeter Spielraum. Dabei zerrt das recht schwere Gummiseil an den Beinen. „Bitte einmal rechts oben in die Kamera lächeln“ – Klick.
Ein letztes Foto vor dem Sprung, dann bekomme ich die Freigabe: „Go for it !“

„Aaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhh…..!!!!!!!!!!!!!!!!“

Genial ! Ich lasse mich nach vorne Kippe und falle in die Tiefe. Das Gefühl ist unglaublich wenn man nach vorne ins Leer Kippt. Der freie Fall ist nach wenigen Sekunden vorbei und man wir mehr oder weniger sanft vom Bungieseil gebremst. Unter einem liegt der Flusszulauf. Man schwingt noch einige Male kopfüber auf und ab bis man dann auf ein Schlauchboot abgelassen und wieder an Land gebracht wird. Das muss man mal gemacht haben. Einfach unglaublich.

Leon springt kurz nach mir uns ist total begeistert und kann es kaum glauben, dass er tatsächlich gesprungen ist. So seltsam es klingt, oben auf der Plattform fand ich es nicht annähernd so schlimm wie ich es mir ausgemalt hatte.

Unsere Action Kameras durften wir aus Sicherheitsgründen nicht verwenden. Sehr Schade. Aber es gibt einige Kameras die den Sprung aufzeichnen und wir können uns eine DVD für 35$ holen mit einem Video unseres Sprungs. Da wir gleich weiter müssen ist das Video noch nicht fertig. Wir können aber später oder in den nächsten Tagen wieder kommen, dann wird es bereit liegen, falls wir es möchten.

Weiter geht’s. Im gleichen Minibus mit dem wir gekommen sind fahren wir zur Helikopter Basis. Wir genehmigen uns einen Kaffee Mocca und einen Cookie, da wir bisher noch nichts gefrühstückt haben. Und da kommt auch schon der Heli.

Nach einer ultrakurzen Einweisung sitzen wir auch schon im Hubschrauber. Er bietet gerade so Platz für fünf Personen plus Pilot und Copilot. Wir erheben uns in die Lüfte und beginnen einen kleinen Sightseeing Flug. Dabei haben wir Headsets auf, die eine miserable Qualität haben und durchgehend sehr laute Störgeräusche an unsere Ohren weitergeben. Da kann ich mir im lauten Heli ein „Was ist das denn für ein Scheiss“ (bezogen auf die Headsets) nicht verkneifen. Dank der Mikrofone hören das alle Insassen klar und deutlich. Der Deutsche neben mir, von dem wir noch nicht wissen, dass er Deutscher ist muss sich dabei auch seinen Teil gedacht haben :D.

Die Huka Falls - 270.000 Liter Wasser pro Sekunde

Der Hubschrauberflug ist nett, aber zum einen viel zu kurz und zum Anderen sieht man zwar Taupo von open, atemberaubende Landschaft oder ähnliches sucht man aber vergebens, dazu hätte man einfach noch etwas weiter fliegen müssen. Nun gut.


Wir laden auf einem freien Stück Wiese und werden gleich in Empfang genommen. Eine junge Frau holt uns ab und begleitet uns zu Fuß zu den Hukafalls Jetbooten.

Wir checken kurz ein und bekommen anschließend blaue, knielange Regencapes. Außerdem können wir unsere Jacken, den Fotorucksack und Handys an Land lassen. Rein als Vorsichtsmaßnahme, falls man nass wird.

Eine andere Gruppe kommt gerade mit einem der drei Jetbooten zurück. Mit den Actioncams in den Händen machen wir uns auf zu unserem Boot und nehmen Platz. In den Booten sind etwa 20 Sitzplätze, die Hälfte ist belegt als wir ablegen. Zuvor habe ich noch einen der Mitarbeiter gefragt, wo denn die besten Plätze seien. Er meinte auf jeden Fall ganz hinten, da man da am Meisten von der Fahr merkt und am Meisten Spaß hat.

Nach etwa 20 Metern macht uns der „Kapitän“ noch mit den Sicherheitsregeln bekannt. Man darf z.B. nicht die Hände an den Seiten rausstrecken. Seltsam, wieder so eine bescheuerte Sicherheitsregel. Was soll da schon auf einem Boot passieren ?

Wenige Sekunden später geht es auch schon los. Das Boot hat unglaublich viel Power und katapultiert uns in wenigen Sekunden auf 80km/h. Wahnsinn!
Die Jetbooten sind mit speziellen Turbinen ausgestattet, womit sie die Schubrichtung steuern können. Dadurch sind die Boote in der Lage wie Autos zu driften und das bei extrem hohen Geschwindigkeiten. Die Fahrer haben müssen viele hundert Stunden Training absolvieren bevor sie Personen rumfahren dürfen. Man merkt schnell, dass der Pilot wirklich ein Profi ist. Zentimeter genau steuert er das Jetboot an im Wasser liegenden Bäumen und Sträuchern vorbei. Plötzlich macht die Regel mit den Armen Sinn!

Als wären super schnelle Drifts nicht schon genug, die Boote sind so wendig und haben so viel Leistung, dass sie 360s machen können. Also ein 360° Drehung um die eigene Achse (natürlich doch Hochachse bzw. Z-Achse). Das Ganze macht so unglaublich viel Spaß und wir filmen jede Menge mit den Kameras. Genialerweise ist die Fahrt auch echt lang und nicht wie eine Achterbahnfahrt schon nach 100 Sekunden oder so etwas zu Ende. Genial !!!

Nach einigen Witzen des Kapitäns und weiteren Drifts und Drehungen, machen wir uns erneut auf den Weg. Diesmal zum letzten Punkt der Adrenalintagesordnung – Das Fallschirmspringen.

Dort angekommen, macht uns eine Mitarbeiterin erstmal mit den ganzen möglichen Zusatzbuchungen vertraut. Unser Sprung ist aus einer Höhe von 12.000 Fuß. Man kann ihn auf 15.000 Fuß für rund 150$ aufstocken. Ich Spiele kurz mit dem Gedanken das zu machen. Da man beim ersten Sprung aber vermutlich nicht mitbekommt ob es 12 oder 15 tausend Fuß sind, belasse ich es auch bei den gebuchten 12.000 Fuß.

Warten auf besseres Wetter

Man kann außerdem noch diverse Foto und DVD Pakete dazubuchen. Das geht soweit, dass man einen eigenen Kameramann hat, der zusätzlich springt und einen dann filmt. Die Preise gehen dabei hoch bis auf 500$ zusätzlich. Etwas viel wie wir denken und naja, dann hat man eben keine Video vom Sprung selber. Kurz vor dem Ausstieg wird außerdem ein Foto gemacht, welches man für 25$ kaufen kann, da wir aber dieses Paket gebucht haben, bekommen wir dass umsonst auf unseren USB Stick.

Zwei Chinesen entschließen sich dazu das Videopaket zu nehmen. Wie wir später aber sehen ist das Video ein schlechter Witz, einfach nur schlecht gemacht und höchstens 50$ Wert. Richtige Entscheidung unsererseits.

Leider ist das Wetter schlechter geworden und der bisher blaue Himmel mit relativ dunklen Wolken bedeckt. Gesprungen wird erstmal nicht.

Wir werden dazu angehalten zu warten bis das Wetter besser wird. Dabei gibt es immerhin kostenloses Internet. Wir warten also insgesamt zwei Stunden. Und siehe da, die Wolkendecke reißt auf und es wird wieder wunderbares Wetter. Nachdem drei Flugzeugladungen mit Springern vor uns bedient wurden, sind wir an der Reihe. Endlich !

Jeder bekommt einen Tandempartner zugeteilt. Wir bekommen einen Anzug, der einfach über die normale Kleidung angezogen wird und einen Brust- / Sitzgurt angelegt. Einige Minuten später landet die letzte Gruppe und wir sehen unsere Tandempartner. Einige Instruktionen später sitzen wir auch schon im Flugzeug. Darin ist Platz für etwa sechs Springer + Tandempartner also für rund zwölf Fallschirmspringer insgesamt. Alles ist sehr eng und laut. Das Propellerflugzeug hebt ab und wir nähern uns langsam aber sicher unserer angestrebten Ausstiegshöhe von 12.000 Fuß.

Es ist so weit, das grüne Licht über der Ausstiegsluke leuchtet auf und Ronny, Leons Skydiving-Partner öffnet die Luke. Netterweise ist Ronny deutscher und Leon kann sich etwas mit ihm unterhalten. Dabei erfährt er, dass es heute sein sechster Sprung sein und er bereits 5.500 mal gesprungen sein. Später am Boden erfahren wir auch, dass einige bereits über 11.000 Sprünge hinter sich haben. Unglaublich !

Mit offener Seitenluke wird noch schnell ein Foto geschossen. Leider achten die Heinis nicht drauf ob das Foto auch nur annähernd gut wird. Naja … Dann geht es los. Kopf in den Nacken, Hände am Brustgurt festhalten und tschüss.

Man kippt vorne über aus der Seite des Flugzeugs. Unter einem Lake Taupo und vereinzelt ein paar Wolkenflecken. Unglaublich genial. Gerade war man noch im Flugzeug und jetzt einfach im Nichts. Nichts um einen herum außer Luft. Rasend schnell geht es nach unten. Wenige Sekunden nach dem Ausstieg tippt einem der Mann auf dem Rücken auf die Schulter – Das Zeichen, dass man seine Arme ausbreiten kann. Genial wie man den Wind spürt. Laut Plakat ist man mindestens 200 km/h schnell. Geprüft habe ich es nicht, aber es ist unglaublich schnell. Macht man den Mund auf wird er sofort durch den Wind aufgeblasen, sehr lustig. Nach etwa 2-3 Sekunden ist der Mund auch 100% trocken, ebenfalls sehr lustig 😀

Man spürt den rasend schnellen Wind und genießt den unglaublichen Ausblick. Ich kann flieeeegen !
Nach etwa 40 Sekunden freien Falls ist es auch schon wieder vorbei. Zumindest mit dem freien Fall. Der Fallschirm geht auf und es bremst den Fall relativ ruckartig ab. Man gelangt aus der bisher horizontalen Position in eine Art Sitzposition.

Nun hat man etwas Zeit die Aussicht zu genießen und ein Blick nach unten ist einfach Atemberaubend, unter den Füßen einfach nichts für einige hundert Meter bis dann der Erdboden kommt.

Der Tandemmann (hat jemand einen besseren Ausdruck ? 😀 ) steuert den Schirm in verschiedene Richtungen und dreht einige Runden. Einfach nur genial.

Viel zu schnell ist man dann auch schon wieder am Boden mit Punktlandung. Alle legen eine saubere Landung hin und sind überglücklich.

Anschließend machen wir noch ein paar Fotos, dann geht es aus den Anzügen raus und mit dem Minibus wieder zurück in die Stadt.

Während des Tages hatten wir Alois aus Bayern kennen gelernt, er ist 27 und hatte die gleichen Aktivitäten mitgemacht wie wir, nur dass er den Bungeesprung ausgelassen hatte, da er bereits in Queenstown gesprungen war.
Zu unserer Buchung gab es für jeden einen Gutschein für ein Bier oder einen Wein in einer Kneipe im Ort welche sich „The Shed“ nennt. Auf der Rückfahrt hatten wir bei einem Pärchen gefragt ob sie ihre Gutscheine nutzen würden. Die meinten sie wären am Abend zuvor bereits in der Kneipe gewesen und gaben uns netterweise ihre Gutscheine.
Super, zwei Bier umsonst :).

Zu dritt lassen wir uns dann direkt vor der Kneipe absetzen und bestellen uns zusammen mit Alois unsere verdienten Bierchen. An einem kleinen Tisch genießen wir das kühle Bier und ließen den Tag etwas Revue passieren. Plötzlich kommt eine der Bedienungen mit einer Platte mit Sandwichtoast, Würstchen und angebratenen Zwiebeln vorbei und fragte ob wir etwas möchten. Im ersten Moment denken wir, dass sie sich im Tisch geirrt hat, aber dann meint sie das wäre normal und eine Art Appetizer. Besser geht’s ja kaum noch. Kostenloses Bier und auch noch Essen 🙂 Nach dem Tag kommt uns das mehr als recht.

Ein genialer Tag endet und wie immer geht es ab in den Van. Diesmal schlafe ich mit Pulli, frieren muss ich nicht noch einmal.

Jeder der mit dem Gedanken spielt mal Bungie oder Fallschirm zu springen – Nicht zögern, MACHEN ! Unglaublich genial. Und deutlich weniger „schlimm“ als man es sich vorstellt. Es ist einfach nur genial. Eine Fahrt mit dem Silverstar (Achterbahn) im Europapark ist deutlich „schlimmer“ als ein Bungeesprung. Wer gesprungen ist wird mir zustimmen. 🙂

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